Vergewaltigungsszene: Das sagt Regisseur Bertolucci
Ein Video-Interview aus dem Jahr 2013 mit Bernardo Bertolucci, dem Regisseur des Filmklassikers "Der letzte Tango in Paris", sorgt derzeit für Diskussionsstoff (kurier.at berichtete). In diesem sagt Bertolucci, dass die darin enthaltene und seit jeher umstrittene Vergewaltigungsszene mit den Schauspielern Maria Schneider und Marlon Brando echt und nicht gespielt gewesen sei. Nun revidiert Bertolucci diese Aussage.
Laut einem Bericht des Branchenblattes Variety soll Bertolucci am Montag ein italienisches Statement veröffentlicht haben. In diesem heißt es: "Ich möchte zum letzten Mal mit diesen lächerlichen Missverständnissen aufräumen, die dafür sorgen, dass weltweit immer weitere Artikel über 'Der letzte Tango in Paris' erscheinen." Laut Bertolucci sei die Vergewaltigungsszene im Drehbuch gestanden, der Einsatz der Butter hingegen improvisiert gewesen.
Kein Wort von der Butter
"Ich habe mich mit Marlon Brando dazu entschieden, Maria nicht darüber zu informieren, dass wir Butter verwenden. Wir wollten eine spontane Reaktion von ihr auf deren missbräuchliche Verwendung. Darin liegt das Missverständnis."
Sollte jemand glauben, dass Schneider nicht über die Gewalt in der Szene informiert worden sei, dann sei das falsch, heißt es in dem Statement weiter. "Maria wusste alles, weil sie das Drehbuch lesen musste, wo alles drin stand. Die einzige Neuheit war der Einsatz der Butter. Und das, wie ich einige Jahre später lernen musste, hat Maria verletzt. Nicht die Gewalt, der sie in der Szene ausgesetzt war, die im Drehbuch niedergeschrieben war."
Anfang der Woche haben einige Hollywood-Stars negativ und wütend auf das Video-Interview reagiert. Schauspieler Chris Evans twitterte, dass Brando und Bertolucci dafür ins Gefängnis gehört hätten, Schauspielerin Jessica Chastain bezichtigte die beiden der Vergewaltigung.
Kommentare