US-Autorin Joan Didion im Alter von 87 Jahren gestorben

US-Autorin Joan Didion im Alter von 87 Jahren gestorben
Schreiben gegen den Schmerz: Schriftstellerin verarbeitete den Tod ihres Mannes und ihrer Adoptivtochter.

Die US-amerikanische Autorin Joan Didion ist tot. Sie starb am Donnerstag im Alter von 87 Jahren in New York an den Folgen einer Parkinson-Erkrankung, wie ihr Verlag Knopf Doubleday bestätigte. Didion hatte sich in den 1960er und 1970er-Jahren als Journalistin und mit Romanen über das Leben und die Hippie-Kultur in Kalifornien einen Namen gemacht.

"Joan war eine brillante Beobachterin und Zuhörerin, die weise und subtil Wahrheiten über unsere Gegenwart und Zukunft verkündet hat", teilte die Lektorin Shelley Wanger am Donnerstag mit. "Ihr Schreiben ist zeitlos und kraftvoll und ihre Prosa hat Millionen Menschen beeinflusst. Wir werden ihren Tod betrauern, aber ihr Leben feiern."

Fotos trugen zum Ruhm von Joan Didion mindestens genauso bei wie Texte. Sie sei schon immer "eine Meisterin des Autoren-Fotos" gewesen, urteilte einmal der "New Yorker". Ob in den 60ern als langhaarige Schönheit in ihrem Luxusauto, oder später grauhaarig und mit großer schwarzer Sonnenbrille als Werbeträgerin für eine Haute-Couture-Marke. Ein "unsterbliches Traummädchen", wie die Modezeitschrift "Vogue" schrieb.

Im hohen Alter erlebte die US-Autorin eine Renaissance, wurde beispielsweise von der "Vanity Fair" als "Kulturikone" gefeiert: "Sie ist eine brillante Autorin - Satz für Satz unter den besten, die dieses Land je hervorgebracht hat."

Beobachtungen über Hippies

Berühmt wurde die am 5. Dezember 1934 im kalifornischen Sacramento geborene Didion in den 60er-Jahren mit ihren Beobachtungen über die Hippies in San Francisco. In der Sammlung "Die Stunde der Bestie" fasste sie diese nicht unumstrittenen, aber auch von vielen Fans und Kritikern gefeierten Texte zusammen. Didion schrieb auch Romane und Sachbücher, ihre ganz große Stärke blieben aber immer die Magazin-Reportagen, die sie für alle bedeutenden Zeitschriften der USA verfasste. "Mein Ziel ist immer, dass man es in einem Rutsch lesen kann", sagte die Autorin einmal in einem Interview.

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