Ursula Strauss bekommt Großen Schauspielpreis der Diagonale

Ursula Strauss bekommt Großen Schauspielpreis der Diagonale
Die Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin erhält den Preis in Form eines Kunstobjekts von Daniel Spoerri.

Ursula Strauss wird zum Auftakt der heurigen Diagonale in Graz den Großen Schauspielpreis erhalten, gab das Festival des österreichischen Films am Mittwoch bekannt. Die in Niederösterreich aufgewachsene, 46-jährige Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin wird den Preis - ein Kunstobjekt von Daniel Spoerri - am 24. März in der Grazer Helmut-List-Halle persönlich entgegennehmen.

Mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur werde Ursula Strauss „für ihr über die Maßen beständiges und hochgradig vielfältiges Wirken“ gewürdigt, hieß es in der Aussendung des Festivals. Nach Würdigungen im Jahr 2008 und 2016 ist es die dritte Auszeichnung im Rahmen des Festivals.

Ursula Strauss bekommt Großen Schauspielpreis der Diagonale

Ursula Strauss als Angelika Schnell in "Schnell ermittelt"

"Eine nicht wegzudenkende Konstante"

Ursula Strauss kreiert mit ihrer unaufgeregten Präsenz emotionale, authentische, humorvolle Figuren aus Fleisch und Blut, die berühren, aufregen und Spuren hinterlassen. Seit nunmehr fast zwanzig Jahren ist sie eine nicht wegzudenkende Konstante des österreichischen Filmschaffens. Scheinbar mühelos erschafft sie Menschen, mit denen sich das Publikum identifizieren kann. Es ist uns eine große Freude, sie mit diesem wunderbaren Preis auszuzeichnen“, begründete die Jury in einem ersten Statement die Vergabe.

Ursula Strauss bekommt Großen Schauspielpreis der Diagonale

In "Wischen ist Macht"

Von Melk nach Wien

Dem TV-Publikum ist Strauss als Kommissarin Angelika Schnell und jüngst als Chefin eines Putztrupps in der ORF-Comedy-Serie „Wischen ist Macht“ bekannt, ihre ersten großen Kinorollen verkörperte Strauss jedoch bereits 2003 in Barbara Alberts „Böse Zellen“. Geboren wurde Strauss 1974 im niederösterreichischen Melk. Sie übersiedelte nach der Matura nach Wien und besuchte dort die Schauspielschule am Volkstheater. Theaterengagements an Bühnen wie dem Theater in der Josefstadt, dem Ensembletheater und dem Wiener Volkstheater folgten.

2008 erhielt sie für ihre Darstellung im oscarnominierten Drama „Revanche“ von Götz Spielman zum ersten Mal den Diagonale Schauspielpreis. Für ihre Rolle in Mirjam Ungers Spielfilm „Maikäfer flieg!“ nach Christine Nöstlingers gleichnamigem Roman, der die Diagonale'16 eröffnete, wurde Ursula Strauss abermals mit dem Schauspielpreis bedacht. 2016 verkörperte sie die Anna Sacher im Fernsehzweiteiler „Das Sacher“ bei dem Robert Dornhelm Regie führte.

Ursula Strauss bekommt Großen Schauspielpreis der Diagonale

Ursula Strauss in "Das Sacher"

Mehrfach ausgezeichnet

Strauss ist vierfache Romy-Preisträgerin. 2012 erhielt sie den Österreichischen Filmpreis. Beim Festival International de Programmes Audiovisuels in Biarritz wurde Strauss 2018 mit dem FIPA d'Or als beste Schauspielerin geehrt. Im Sommer 2018 spielte Strauss die Brunhild in der Uraufführung von Siegfrieds Erben bei den Festspielen Worms und erhielt dafür den Mario-Adorf-Preis.

Seit 2013 steht Strauss gemeinsam mit Stefan Ruzowitzky der Akademie des österreichischen Films als Präsidentin vor. Die 2009 gegründete Akademie hat es sich zum Ziel gesetzt, die Leistungen der heimischen Filmbranche zu fördern und entsprechend zu würdigen sowie deren Anliegen zu kommunizieren und mitzutragen. Mit „Wachau in Echtzeit“ kuratiert Strauss seit 2012 ihr eigenes Festival in und rund ihre Heimatstadt Melk.

Ursula Strauss bekommt Großen Schauspielpreis der Diagonale

Bei der Romy-Verleihung 2017

Von Markovics bis Minichmayr

Bisherige Preiseträger des Großen Diagonale-Schauspielpreises sind Birgit Minichmayr (2019), Ingrid Burkhard (2018), Johannes Krisch (2017), Erni Mangold (2016), Tobias Moretti (2015), Georg Friedrich (2014), Maria Hofstätter (2013), Johannes Silberschneider (2012), Senta Berger (2011), Klaus Maria Brandauer (2010), Josef Hader (2009), Karl Markovics (2008).

Kommentare