Mayer muss sich auch mit der Frage beschäftigen, wer ab 2024 das Burgtheater leiten soll: Die Bewerbungsfrist läuft am 17. Oktober aus, das Staatssekretariat ist nicht an die Einreichungen gebunden – und sucht laut Mayer ergebnisoffen über verschiedene Kanäle.
Zur Performance der großen Theater in Wien – gegenüber dem KURIER werden miese Besucherzahlen kolportiert – will sie sich nicht äußern. Auch Zahlen gibt sie keine preis (ein Indiz dafür, dass die Gerüchte stimmen). Aber auch die Staatssekretärin will wissen, warum bestimmte Bevölkerungsgruppen das Angebot nicht (mehr) wahrnehmen. Sie gibt daher bei einem Meinungsforschungsinstitut „eine Publikums- bzw. Nicht-Publikumsstudie“ in Auftrag. Es könnte ja sein, dass nicht nur die Pandemie, sondern auch das Programm der Häuser mitschuld ist. Ergebnisse sollen Anfang 2023 vorliegen.
Und weil man sich das Beste immer für den Schluss aufheben soll: Das Kunst- und Kulturbudget, etliche Jahre bis 2022 stabil bei 455 Millionen Euro gelegen, hebt geradezu in lichte Höhen ab. Im Jahr 2023 beträgt es 620 Millionen Euro – zum vierten Mal in Folge ein „historischer Höchststand“, so Mayer und auch Kulturminister Werner Kogler (Grüne).
Und zum zweiten Mal hintereinander steigt es um mehr als 60 Millionen an – im kommenden Jahr um 63,11 Millionen bzw. 11,3 Prozent. Klar ist, dass der Großteil von der Inflation (derzeit zehn Prozent) aufgefressen wird. Daher sind auch 37,5 Millionen zur Bekämpfung der Teuerung vorgesehen: Die Bundesmuseen und -theater erhalten je elf Millionen mehr, 15,5 Millionen gehen in die Förderung der übrigen Kultur.
Ebenfalls 15,5 Millionen kommen der umstrukturierten Filmstandort-Förderung zugute, fünf Millionen zusätzlich fließen in die an sich von der EU finanzierten Sanierungsprojekte Volkskundemuseum und Prateratelier, drei Millionen mehr gibt es für den Denkmalschutz, zwei Millionen gehen für „interne Kostensteigerungen“ drauf. Was auch immer das ist.
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