Im Film gestaltet es sich etwas kompliziert, die Asche an den Bestimmungsort zu bringen ...
Wir haben kurz überlegt, ob wir in Richtung „Big Lebowski“ gehen, dass es ihnen die Asche ins Gesicht weht. Aber ich bin ein Freund des Asterix-Schlusses. Da gehen alle sehr gut aus der Geschichte heraus. Bei uns ist es ja noch besser, da wird nicht einmal jemand an einen Baum gebunden, sondern es dürfen alle mitsingen. (lacht)
Auch Gert Steinbäcker singt mit. Welches STS-Lied am Schluss gespielt wird, ist naheliegend ...
Wenn man das Gefühl des Films beschreiben möchte, kann man schon sagen: „Irgendwann bleib i dann dort“. Wir wollten das Lied von Anfang an drin haben. Das hatte schon was Besonderes am letzten Drehtag: Gert Steinbäcker sitzt vor dieser Kulisse und spielt diese Nummer. Da waren viele berührt und haben ein Tränchen verdrückt. Auch die Griechen haben gespürt, dass das ein wahnsinnig emotionales Lied ist.
Wie war es emotional, nach der Trennung mit Kathi Straßer zu drehen?
Es hat sich in keiner Weise komisch angefühlt. Es war eigentlich schön, weil wir uns nach wie vor mit großem Respekt begegnen und uns sehr gern haben. Es reicht halt einfach nicht mehr dafür, dass wir ein Liebespaar sind. Ansonsten hat sich wenig geändert. Wir wohnen nicht weit entfernt, sehen uns sehr oft. Die Blockbuster-Events machen wir eh noch gemeinsam, wie Weihnachten, Ostern, Urlaub, im Sinne der Kinder.
Wie waren die Reaktionen auf die Medienberichte?
Für Kathi und mich war das ja jetzt schon ein alter Hut (lacht). Aber man kann ihr nur raten, die Online-Kommentare nicht zu lesen. Manche haben geschrieben, sie wird mich halt verlassen haben, als es mir schlecht gegangen ist. Und da muss ich sagen: Das hat überhaupt nichts mit meinem Burnout zu tun! Die Kathi war wirklich super in dieser Zeit und hat mich immer unterstützt.
Wieviel muten Sie sich derzeit selbst zu?
Wir drehen im Spätsommer den ersten „Stinatz-Krimi“ fürs Fernsehen. Das und das vierte Buch sind meine zwei Projekte für heuer, mehr mach’ ich auch nicht. Es fühlt sich mittlerweile gut an, viel abzusagen. Ich mache eins nach dem anderen, nicht mehr acht Projekte gleichzeitig.
Was ist Ihr persönliches Griechenland-Gefühl?
Es geht in Wahrheit um Freiheit. Es ist auch der Ort, wo ich am besten Dinge mit mir selbst unternehmen kann. Ich kann dort wirklich nur da sitzen und einfach eine Zeit lang ins Meer schauen.
Schreiben Sie dort auch gerne?
Sehr gerne! Nicht umsonst haben sich die griechischen Philosophen ans Wasser gesetzt und über die Welt nachgedacht.
Sie arbeiten oft fürs Kino, ist Ihnen das wichtig?
Ja, sicher. Ich genieße es natürlich auch dass man so viele Möglichkeiten von zu Hause hat, aber Kino war für mich immer ein Gemeinschaftserlebnis, wo man in einer Gruppe hingegangen ist. Und Popcorn hat ja nie so gut geschmeckt wie im Kino. Ich bin da auch nicht so pessimistisch. Ich glaube nicht, dass das Kino sterben wird.
Sehen Sie ein Revival der heimischen Kinokomödie?
Früher hat man vom Kabarettfilm gesprochen. Ich bin mit den Sachen von Harald Sicheritz sozialisiert worden. Damals im Schulbus konnte ja jeder „Muttertag“ oder „Hinterholz 8“ auswendig mitsprechen. Von Harald weiß ich, dass das damals schon einen schwierigen Stand beim Feuilleton hatte und belächelt wurde.
Ihre Kinofilme bekamen nicht die besten Kritiken. Wie geht es Ihnen damit?
Man kommt irgendwann drauf: Du bist halt kein Intellektueller, muss man auch nicht sein. Man ist also eher ein Kukuruz-Philosoph. Die Kritik zu „Love Machine“ im Standard war zum Beispiel eine Hinrichtung. Am Anfang habe ich mir so etwas sehr zu Herzen genommen. Mittlerweile ist es mir echt wurscht.
Sie sind wieder für die ROMY nominiert. Ihre Reaktion?
Ich freue mich sehr. Es ist ja ein Preis, der vom Publikum vergeben wird, die wahren Kritikerinnen und Kritiker. Fürs Wahlversprechen überlege ich mir noch was. Vielleicht reformiere ich das Fernsehen (lacht).
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