Thielemann: Gipfelsturm der Extraklasse

Thielemann: Gipfelsturm der Extraklasse
Kritik: Dirigent Christian Thielemann bestritt mi den Wiener Philharmonikern einen unverwechselbaren Gipfelsturm der Extraklasse.

Wenn Christian Thielemann ans Pult der Wiener Philharmoniker tritt, sind musikalische Sternstunden geradezu vorprogrammiert. Das haben Thielemann und die Wiener zuletzt etwa an der Staatsoper bei Richard Wagners "Parsifal" bewiesen. Und auch im Musikverein demonstrierten Dirigent und Orchester, welch wundervolle Einheit sie sind.

Nach der auch auf Tonträger dokumentierten Wiedergabe aller Symphonien Ludwig van Beethovens widmen sich Thielemann und die grandiosen Wiener nun dem symphonischen Werk von Robert Schumann. Der Auftakt gelang nach Maß.

Mit "Ouvertüre, Scherzo und Finale für Orchester" in E-Dur (op. 52) begann die Reise in den Schumannschen Kosmos. Perfekt schon hier die Balance zwischen allen Orchestergruppen, die von Thielemann zu Höchstleistungen motiviert wurden. Thielemanns Schumann – er hat Kraft, Esprit, ist von einer unterschwelligen Dramatik geprägt; die Philharmoniker steuerten dazu ihre schönste Klangkultur bei.

Genau jede unverwechselbare Wiener Klangkultur ist es, die Thielemann zu schätzen, ja zu lieben weiß, die auch Schumanns erste Symphonie zu einem Feuerwerk an Lebensfreude machte.

So packend, so klar, so nuanciert und dabei so konzentriert (toll die Soli) hört man diese "Frühlingssymphonie" selten. Wie auch Schumanns "Phantasie für Violine und Orchester" in a-Moll (op.131) den bestmöglichen Solisten verlangt. Dieser war bei Thielemann der unglaublich brillante philharmonische Konzertmeister Rainer Küchl – er sei hier besonders gelobt.

Furioso

Ein Furioso ersten Ranges entfesselte Thielemann dann bei der vierten Symphonie Schumanns (in d-Moll), bei der alles, einfach wirklich alles passte. Thielemann und die Philharmoniker – sie wurden mit Ovationen bedacht. So, wie es sich nach einer echten Sternstunde gehört. 

KURIER-Wertung: ***** von *****

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