Wenn der Chef zum überzeugten "Wiederholungstäter" wird

Intendant Roland Geyer führt zum zweiten Mal selbst Regie
Intendant Roland Geyer feiert das zehnjährige Jubiläum mit zehn Neuproduktionen.

Vom reinen Musicaltheater zu einem auch international ersten Opernhaus – Intendant Roland Geyer darf zufrieden sein. Seit 2006 lenkt Geyer die Geschicke des Theaters an der Wien und bilanziert: "Es ist praktisch nur gut gegangen." Eine Auslastung von 94,7 Prozent, an die 5200 Abonnenten und in der zweiten Spielstätte Kammeroper eine konstante Auslastung von mehr als 92 Prozent: Das sind die Zahlen, mit denen Geyer zum zehnjährigen Jubiläum des Theaters an der Wien als Opernhaus und seiner eigenen Intendanz aufwarten kann.

Zehn Neuproduktionen hat Geyer auch für die Spielzeit 2015/’16 im Angebot, die unter dem Motto "Die Opernwelt" steht. Eröffnet wird die Saison mit seiner szenischen Einrichtung (Reto Nickler) von Grigori Frids Mono-Oper "Das Tagebuch der Anne Frank" mit Juliane Banse in der Titelrolle. Mit der ersten Premiere von Heinrich Marschners "Hans Heiling" wird der Intendant dann quasi zum "Wiederholungstäter", führt Geyer hier doch nach "Hoffmanns Erzählungen" zum zweiten (und nicht letzten) Mal selbst Regie. Es singen u. a.: Angela Denoke und Michael Nagy; Constantin Trinks dirigiert das RSO.

Originalklang

Mit "L’ incoronazione di Poppea" bringt Regisseur Claus Guth seinen Monteverdi-Zyklus zum Abschluss; es spielt das Ensemble Matheus mit Jean-Christophe Spinosi.

Für Wagner-Originalklang will Marc Minkowski mit seinen Les Musiciens du Louvre Grenoble beim "Fliegenden Holländer" sorgen. Regie führt Olivier Py.

Es folgt Benjamin Brittens "Peter Grimes" in der Inszenierung von Christof Loy mit Kurt Streit als Grimes und Cornelius Meister am Pult des RSO. Einer der Höhepunkte dürfte Weills "Dreigroschenoper" in der Regie von Keith Warner mit Tobias Moretti, Angelika Kirchschlager, Florian Boesch und Anne Sofie von Otter werden. Das Klangforum Wien musiziert.

Neu kommt auch Rossinis "Otello" in der Deutung von Damiano Michieletto, mit den Symphonikern. Robert Carsen inszeniert Händels "Agrippina"; "Capriccio" von Strauss wird von Tatjana Gürbaca realisiert. Bertrand de Billy leitet die Symphoniker. Choreograf John Neumeier kommt wieder, Nikolaus Harnoncourt leitet eine konzertante Aufführung von Beethovens "Fidelio".

Und zu der von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny via KURIER angedachten Idee, die Vereinigten Bühnen Wien unter die gemeinsame Leitung eines "Wunderwuzzis" zu stellen, meint Vizebürgermeisterin Renate Brauner: "Der Wunderwuzzi ist im Theater an der Wien schon da."

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