Theater an der Wien: Startschuss für die umfassende Sanierung

Theater an der Wien
Neues Foyer und eine Loggia: Das Barocktheater am Naschmarkt wird bis zum Sommer 2024 um 60,05 Millionen Euro renoviert

Der Vertrag von Roland Geyer, Intendant des Theaters an der Wien, läuft zwar noch. Aber bereits Ende Februar fand die letzte von ihm verantwortete Vorstellung statt. Denn das Haus wird, wie der KURIER bereits im Dezember berichtet hat, saniert. Über das Vorhaben informierten am Montag u. a. Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Franz Patay, der als Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) auch für das Barocktheater verantwortlich ist.

PK WIEN HOLDING, THEATER AN DER WIEN "SANIERUNG THEATER AN DER WIEN": BAMMER / PATAY / KAUP-HASLER / HANKE / GOLLOWITZER / GATSCHNEGG

Gruppenbild mit Kulturstadträtin: Pressekonferenz im Theater an der Wien

1801 von Emanuel Schikaneder errichtet, wurde das Theater zuletzt 1962 renoviert. Es entspricht längst nicht mehr den Anforderungen an Sicherheit und Komfort. Die Fundamente seien durchfeuchtet, es gebe daher Schimmel, die Elektrotechnik sei veraltet. Doch es sind nicht nur Sanierungsmaßnahmen inklusive Brandmeldeanlage, Kältemaschine und Fotovoltaik vorgesehen: Man will ungenutzte Flächen erschließen, einen Lift einbauen, eine Kantine für das Personal und die Künstler in Betrieb nehmen, die Veranstaltungstechnik modernisieren, ein Foyer im ersten Obergeschoss und eine Loggia zum Naschmarkt hin errichten.

Die Kosten sind mit 60,05 Millionen Euro veranschlagt. 39 Millionen kommen von der Stadt: 2022 fließen 9,8 Millionen, 2023 weitere 29,2 Millionen; und die Wien Holding gewährt den VBW ein Darlehen in der Höhe von 21,05 Millionen. Die Rückzahlung erfolgt über die jährlichen Subventionen.

Im Zuge eines Vergabeverfahrens wurde für die Planung und Abwicklung die Arbeitsgemeinschaft L-Bau-Engineering und Riepl Kaufmann Bammer Architektur als Bestbieter ermittelt. Sie verfügt über Erfahrung im Bau von Musiktheatern (Baden-Baden, Salzburger Festspiele, Landestheater Linz). Die Sanierung erfolgt nach den Vorgaben des Denkmalsschutzes, unter dem der Saal und das „Papagenotor“ an der Millöckergasse stehen (die zur verkehrsberuhigten Zone werden soll).

Die Sanierung dürfte zwei Jahre dauern. Regisseur Stefan Herheim muss daher seine Intendanz im Herbst in der Halle E des Museumsquartiers mit einem reduzierten Spielplan beginnen. Die Wiedereröffnung des Theaters ist für Herbst 2024 geplant.

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