Theater an der Wien bittet um Spenden (und wer wirklich um seine Existenz bangt)
600.000 Menschen sind derzeit arbeitslos, weitere 900.000 wurden in Kurzarbeit geschickt, sie bekommen daher bis zu 20 Prozent weniger Gehalt. Keine rosigen Zeiten. Hilfsorganisationen bitten daher um Unterstützung – für die Ärmsten.
Auch Eltern, mit denen Ihr Tratschpartner befreundet ist (er darf nur mehr halbtags arbeiten, sie hat als Autorin nun kein Einkommen), bekamen einen personalisierten Bettelbrief zugeschickt. Bereits in der Überschrift signalisiert der freundlich lächelnd abgebildete Briefschreiber: „Bitte helfen Sie uns in dieser schweren Zeit!“
Weiter unten steht in fetten Buchstaben, dass diese Krise „verheerende finanzielle Auswirkungen“ haben werde – auch für das Haus, für das er sich verwendet. „Die Wucht, die uns hier treffen wird, ist noch gar nicht richtig abzuschätzen.“ In dieser „Notlage“ bittet der Briefschreiber den Adressaten „als Freund“ – ja, tatsächlich! – „herzlich um Unterstützung“. Der Mann bettelt aber nicht, wie andere, um ein Almosen: Er schlägt gleich einmal eine Spende von 60 Euro vor.
Mit diesem Geld werden jedoch keine Schutzmasken gekauft oder Not leidende Menschen unterstützt: Franz Patay bittet um Zuwendungen für das Theater an der Wien, dessen Logo er als Briefkopf verwendet.
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