Dass einer der Freunde des Terrorverdächtigen bei der Security für die Taylor-Swift-Konzerte angeheuert haben soll, wirft erneut ein Schlaglicht auf einen Teil des Veranstaltungswesens, der schon seit Jahren immer wieder nicht nur bei den Fans in der Kritik steht.
Klar ist: Kein Konzert, kein Fußballspiel, kein Festival, keine Party ohne Security-Mitarbeiter. Sie kontrollieren das Ticket, durchsuchen einen vor dem Einlass, werfen einen Blick in die Tasche, sind im Notfall oft die ersten Ansprechpersonen, sollen Panik verhindern, einschreiten, wenn es zu Auseinandersetzungen kommt. Das in neongelben oder orangefarbenen Warnwesten gekleidete Sicherheitspersonal erfüllt eine zentrale Rolle, wenn es um die Umsetzung von Veranstaltungen geht. Ohne sie geht nichts.
Sicherheitskonzept
Als Veranstalter ist man auch gesetzlich per Veranstaltungsgesetz dazu verpflichtet, ab einer gewissen Anzahl von Besuchern (in Wien bei mehr als 5.000), ein Sicherheitskonzept vorzulegen, dass bestimmte Kriterien erfüllen muss. Dazu zählt auch die Bereitstellung von Security. Woher diese Ordner kommen, weiß oft nicht einmal der Veranstalter selbst. Denn der beauftragt dafür meistens eine Firma. Und damit fangen die Probleme an: Denn diese Firmen beauftragen oft andere Firmen und so weiter und so fort. Am Ende stehen dann schlecht oder gar nicht ausgebildete Security vor einem, die kaum Deutsch können und bei Fragen oft nur mit der Schulter zucken. Es gibt seit Jahren einen Personalmangel in diesem Bereich. Die Jobs sind meistens sehr anstrengend und auch noch schlecht bezahlt. Viele werden nicht angestellt und sind deshalb auch nicht versichert – es kommt zu einer organisierten Schwarzarbeit, wie die Finanzpolizei zuletzt immer wieder bei Großveranstaltungen aufgedeckt hat.
Dazu kommt die fehlende Überprüfung des Personals. Security-Firmen führen oft keine Sicherheitsüberprüfungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch. So wird beispielsweise nicht immer überprüft, ob jemand vorbestraft ist, was durchaus ein Sicherheitsproblem darstellt. Aber eines muss dabei auch klar sein, eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nie. Man kann in Menschen nicht hineinblicken, sondern nur Fragen stellen und genau hinsehen, versuchen, die Gefahren zu minimieren. Ob man im Fall der Freunde des Terror-Hauptverdächtigen, die den Sicherheitsdienst des Taylor-Swift-Konzerts scheinbar unterwandert haben, genau hingesehen hat, lässt sich aktuell noch nicht beantworten. Die Debatte um die Ordnungskräfte wird sich aber verschärfen.
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