"Swift Bowl": Alle reden nur noch über Taylor Swift

"Swift Bowl": Alle reden nur noch über Taylor Swift
Taylor Swift wird ihren Freund Travis Kelce auch bei der Super Bowl in Las Vegas anfeuern, was auch die NFL in neue Sphären hievt.

Seit Monaten verleiht die Romanze zwischen Football-Superstar Travis Kelce und Pop-Ikone Taylor Swift der NFL zusätzlichen Glanz. Auch vor der Super Bowl LVIII in der Nacht auf Montag (0.30 Uhr) in Las Vegas überstrahlt die junge Liebe zwischen dem Tight End der Kansas City Chiefs und der Sängerin zumindest teilweise das Sportliche. Das war vor dem Duell zwischen dem Titelverteidiger aus Kansas City und den San Francisco 49ers besonders bei Kelces Medientermin zu sehen.

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Alle haben Spaß

Am Mittwoch saß Kelce im Super-Bowl-Trikot seiner Chiefs auf einem Sessel und beantwortete knapp 40 Minuten lang Fragen einer Journalisten-Schar. Die meiste Zeit ging es um seine Freundin. Was er von der Wette halte, sie würden in Las Vegas heiraten? Was zuerst passieren werde: Dass Taylor einen Ring (von ihm) bekomme oder die 49ers (für den Sieg in der Super Bowl)? Ob es anstrengender sei, für drei Stunden ein Konzert zu geben oder auf dem Football-Feld zu stehen? Und schließlich: Was er davon halte, dass er so viele Fragen zu seinem Privatleben beantworten soll.

"Ich denke, das ist in Ordnung, wir haben alle Spaß damit. Wie könnte ich mich darüber also aufregen?", antwortete der 34-Jährige, der als Lieblings-Passempfänger von Star-Quarterback Patrick Mahomes zu den wichtigsten Spielern auf dem Rasen gehört. Auch für Kelce hat sich einiges verändert, die globale Aufmerksamkeit ist für den Footballer eine Neuheit. "Weltweit berühmt zu sein ist eine andere Geschichte, als in Kansas City berühmt zu sein", betonte er.

Für die NFL und die Kansas City Chiefs ist Taylor Swift jedenfalls ein Marketing-Geschenk. Am vergangenen Sonntag gewann die 34-Jährige für "Midnights" ihren vierten Grammy für das Album des Jahres und stellte damit einen Rekord auf. Mit 280 Millionen Followern auf Instagram hat sie bei ihren als sehr treu und loyal geltenden Fans, auch "Swifties" genannt, einen enormen Einfluss. Ihre derzeit laufende Eras-Tour gilt als die kommerziell erfolgreichste der Musik-Geschichte, ihr Vermögen wird auf mehr als eine Milliarde US-Dollar geschätzt. Auf der "Forbes"-Liste der weltweit einflussreichsten Frauen landete Swift jüngst auf Rang fünf. 2023 kürte das Magazin "Time" sie zur Person des Jahres.

FILE PHOTO: NFL: Las Vegas Raiders at Kansas City Chiefs

Verrückt

Bei den Drei-Stunden-Übertragungen im Fernsehen ist Swift im Schnitt gerade einmal 25 Sekunden lang zu sehen, vielen Football-Fans geht die Aufmerksamkeit für die Sängerin aber trotzdem zu weit. Österreichs NFL-Export Bernhard Raimann hob den "sehr positiven Einfluss" auf die Liga hervor. "Logischerweise gibt es immer Leute, die sich beschweren, wie oft sie im Fernsehen gezeigt wird. Auf der anderen Seite kann man nichts in der Welt machen, ohne dass sich die Leute beschweren", sagte der Offensive Tackle der Indianapolis Colts im APA-Gespräch.

Kelce beantwortete jedenfalls alle Fragen zu seiner Partnerin. Die Wetten über eine Hochzeit seien "verrückt", ein Football-Spiel über drei Stunden sei anstrengender, "weil der Kontakt zum Gegner dazu kommt" und bevor Swift oder die 49ers einen Super-Bowl-Ring bekommen, will er selbst zum dritten Mal binnen fünf Jahren zuschlagen. "Ich hoffe, dass ich am Sonntag einen Ring hole." Das würde auch Taylor Swift freuen. Und mit ihr eine Vielzahl an Fans, ob seit Jahren dabei oder erst seit ein paar Wochen.

Nun jubelt sie ihrem Travis von einer Loge aus enthusiastisch zu und freut sich regelmäßig über Touchdowns der Nummer 87 der Chiefs. Seit ihrem ersten Stadionbesuch in Kansas City im vergangenen September hat Swift laut einer Studie der Apex Marketing Group den Chiefs und der NFL einen Marketingwert von mehr als 331 Millionen US-Dollar beschert.

"Sie schafft eine Begeisterung. Sie bringt eine Gruppe junger Fans, vor allem junge Frauen, die daran interessiert sind zu sehen, warum sie zu diesem Spiel geht, warum sie sich für dieses Spiel interessiert", sagte NFL-Boss Roger Goodell. Dass Goodell selbst für den Liebes-Coup verantwortlich ist, wies der langjährige Liga-Chef zurück. "Ich glaube nicht, dass ich ein so guter Drehbuchautor bin, oder irgendjemand in unserem Team", ergänzte Goodell und lachte. Laut einigen Bloggern im rechten Spektrum und Trump-Anhängern steckt dahinter sogar eine politische Agenda: Demnach werde die bekennende Demokratin Swift die Super-Bowl-Bühne für eine Wahlempfehlung pro Präsident Joe Biden nutzen.

Dabei ist derzeit noch ein Fragezeichen, ob Swift in Las Vegas überhaupt dabei sein kann. Am Abend vor dem Spiel gibt sie in Tokio ein Konzert. Wegen der großen Zeitverschiebung von 17 Stunden und weil sie einen Privatjet besitzt, ist eine pünktliche Anreise zum Ankick in Nevada aber theoretisch machbar. Das garantierte sogar der japanische Botschafter in den USA. Eng könnte es mit einem Landeplatz für den Flieger werden, da alle Flughäfen im Umkreis von Las Vegas praktisch ausgelastet sind.

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