"Strudlhofstiege" in der Josefstadt: Theater um ein Gespenst

"Strudlhofstiege" in der Josefstadt: Theater um ein Gespenst
Die Dramatisierung scheitert, es gab höflichen, zurückhaltenden Applaus.

Am Ende der ersten Premiere der neuen Theater-Saison stand höflicher, zurückhaltender Applaus: Das Theater in der Josefstadt ist am wagemutigen Versuch, Heimito von Doderers Monsterroman „Die Strudlhofstiege“ auf die Bühne zu bringen, mit Anstand, aber doch, gescheitert.

Das Spiel war in Wahrheit auch nicht zu gewinnen: Doderers 900 Seiten starkes Buch porträtiert anhand von verworrenen und verwirrenden Einzelschicksalen eine Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts, deren Welt durch den Ersten Weltkrieg verloren geht und die blind in den Untergang taumelt. Die noch mit erotischen Spielchen und verbalen Scharmützeln beschäftigt ist, während der Boden unter ihren Füßen längst brennt.

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