Brian Cox: Streik in Hollywood könnte "bis zum Ende des Jahres" dauern

Brian Cox: Streik in Hollywood könnte "bis zum Ende des Jahres" dauern
Tausende Schauspieler haben sich den Drehbuchautoren angeschlossen. Es ist der größte Streik in Hollywood seit mehr als sechs Jahrzehnten.

In der US-Traumfabrik Hollywood streiken die Schauspieler. Sie werden während der Arbeitsniederlegung weder in Filmen auftreten, noch für diese werben. Damit drohen massive Verzögerungen bei der Produktion von Serien und Filmen - darunter u.a. die Fortsetzungen von Avatar und Gladiator. 

Die Schauspieler haben sich mit dem Streik den Drehbuchautoren angeschlossen, die bereits im Mai aus Sorge um die Bezahlung, die Arbeitsbedingungen und den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der Branche die Arbeit niederlegten.

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Wie Brian Cox, der Hauptdarsteller der HBO-Serie Succession, jetzt gegenüber BBC sagte, könne der Streik noch "bis zum Ende des Jahres" dauern. "Sie versuchen, uns auszugrenzen und in den Boden zu prügeln, denn mit Streaming lässt sich eine Menge Geld verdienen, und man will es nicht mit den Autoren oder Darstellern teilen", so der schottische Star gegenüber BBC Newscast.

Gegenüber Sky News sagte Cox zudem, der Streik diene hauptsächlich der Unterstützung der Hollywood-Autoren, denn ohne sie "haben wir nichts... Deshalb haben wir Serien wie White Lotus, wie Succession...".

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Gespräche gescheitert

Die Gespräche über einen neuen Vertrag mit Filmstudios und Streaming-Giganten sind am Donnerstag gescheitert. Die Screen Actors Guild (SAG) beschuldigte die Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP), "nicht bereit zu sein, einen fairen Deal anzubieten". Etwa 160.000 Darsteller legten daher um Mitternacht die Arbeit nieder und schlossen sich damit 11.500 Mitgliedern der Writers Guild of America (WGA) an, die am 2. Mai die Arbeit niedergelegt hatten. Insgesamt hat die WGA etwa 20.000 Mitglieder.

Bis Freitagmittag hatten sich Gewerkschaftsmitglieder und ihre Unterstützer vor den Büros der großen Studios und Streamingdienste in Los Angeles, New York und anderen Städten versammelt. Die Demonstrationen wurden von einigen der größten Persönlichkeiten der Film- und Fernsehbranche unterstützt, darunter die Stars des kommenden Films "Oppenheimer" von Regisseur Christopher Nolan, die am Donnerstagabend den Roten Teppich verließen.

Warum streiken die Hollywood-Schauspieler?

Die beiden Gilden fordern von den Studios und Streamingdiensten eine bessere Bezahlung, höhere Tantiemen, höhere Beiträge zu ihren Renten- und Gesundheitsplänen sowie Schutzmaßnahmen betreffend des Einsatzes von KI in der Branche.

Premieren auf roten Teppichen, Werbe-Interviews und Veranstaltungen wie die Emmys und die Comic-Con wurden wegen der Arbeitsniederlegung bereits gestoppt, verschoben oder reduziert.

Für Schauspieler sind die Gagen für einzelne Rollen gesunken, so dass sie gezwungen sind, sich um mehrere Rollen zu bemühen, um das gleiche Geld zu verdienen wie noch vor einigen Jahren. Dabei gehe es nicht um die Spitzenverdiener in Hollywood, "sondern um arbeitende Schauspieler", so Matt Damon bei der Filmpremiere von Oppenheimer, kurz vor dem Streik. Die Rede ist unter anderen von Beschäftigten, die in kleinen Rollen auftreten, Statisten oder Stuntleuten.

Die Verträge für Drehbuchautoren haben sich ebenfalls negativ verändert, so wird oftmals die Arbeit der Autoren an Überarbeitungen oder neuem Material nicht bezahlt.

"Wir werden von einem sehr gierigen Unternehmen zum Opfer gemacht", sagte Fran Drescher, die derzeitige SAG-Präsidentin am Donnerstag. "Ich bin schockiert über die Art und Weise, wie die Leute, mit denen wir Geschäfte gemacht haben, uns behandeln."

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