Sternstunden mit Mariss Jansons

APA6346466 - 01012012 - WIEN - ÖSTERREICH: Dirigent Mariss Jansons am Sonntag, 1. Jänner 2012, während des Neujahrskonzertes 2012 der Wiener Philharmoniker im Wiener Musikverein. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Kritik: Kommendes Wochenende steht Mariss Jansons wieder am Pult der fabelhaften Wiener Philharmoniker.

Philharmonische Abonnenten dürfen sich freuen. Denn am kommenden Wochenende steht Mariss Jansons wieder am Pult des Elite-Orchesters. Und wenn diese Konzerte nur annähernd so gut werden, wie der erste musikalische Vorgeschmack – dann sind im Musikverein wieder Sternstunden garantiert.

Denn der lettische Dirigent und die fabelhaften Wiener Philharmoniker sind ein Herz und eine Seele. Da erklingt etwa Joseph Haydns „Symphonie mit dem Paukenschlag“ so zärtlich, differenziert und dabei dennoch hochdramatisch, da ist auch dessen G-Dur-Symphonie in eleganter, ja fast lichtdurchfluteter Natürlichkeit zu erleben. Jansons und die Musiker beweisen: Es muss also nicht immer ein Originalklangorchester sein, um Haydns Intentionen vollendet und mit Leidenschaft zu erfüllen.

Grandios und höchst effektvoll dann Franz Liszts „Les Préludes“, ein (wie so viele) vom NS-Regime für die Ankündigung von „Sondermeldungen“ missbrauchtes Werk. Auch hier lotet Jansons alle Klangfarben virtuos aus. Gleiches gilt für Béla Bartóks Konzertsuite „Der wunderbare Mandarin“, die dank Jansons und der phänomenalen Philharmoniker zu einem theatralisch perfekten Triumph wird. Musik als Balsam für die Seele. Ein Ereignis eben.

KURIER-Wertung: ***** von *****

Kommentare