Sopranistin Gabriele Lechner mit 61 Jahren gestorben

Durchbruch als Einspringerin an der Wiener Staatsoper mit Luciano Pavarotti.

Die Sängerin und Professorin Gabriele Lechner ist im Alter von 61 Jahren verstorben, wurde aus ihrem Freundeskreis in sozialen Netzwerken am Montag bekannt gegeben. Lechner war einst Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, der Grazer Oper und des Zürcher Opernhauses. Ihren internationalen Durchbruch hatte die Sopranistin 1986 als Einspringerin in "Un ballo in maschera" an der Seite von Luciano Pavarotti.

Geboren wurde Gabriele Lechner am 8. September 1961 in Wien, wo sie auch an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst studierte. Ihr Debüt an der Grazer Oper gab sie mit Goldmarks "Königin von Saba", für Aufsehen sorgte ihr kurzfristiges Einspringen in der Premiere von "Tosca", das sie mit Bravour meisterte. Ein anderes Einspringen besiegelte ihre internationale Karriere: Als Amelia in "Un ballo in maschera" konnte sie an der Seite von Startenor Luciano Pavarotti unter der Leitung von Claudio Abbado nicht nur bestehen, sondern sorgte mit ihrer strahlenden, höhensicheren Stimme für Begeisterung. Ihre Margarete und Helena in Boitos "Mefistofele" blieb in der Grazer Oper ebenso unvergessen wie ihre Verdi-Interpretationen (Leonora, Elisabeth, Desdemona).

Die Sopranistin trat bei den Salzburger Festspielen genauso auf wie im Wiener Konzerthaus oder der Philharmonie Berlin. Gabriele Lechner arbeitete mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Christian Thielemann, Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Franz Welser-Möst, Zubin Mehta oder Lorin Maazel zusammen. Auf zahlreichen Videos, DVDs und CDs wurde die außergewöhnliche Stimme der jugendlich-dramatischen Sopranistin festgehalten. Sie unterrichtete an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien.

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