So klingt ein echter Gigant

So klingt ein echter Gigant
Für viele ist er der größte Pianist aller Zeiten; vor allem als Bach-Interpret ist er unübertroffen. Am 4. Oktober jährte sichder Todestag von Glenn Gould zum 30. Mal. Weiters: Placido Domingo, Khatia Buniatishvili, Neubauer Macheiner, Stone Sour.

Er war exzentrisch, kompromisslos, ein getriebener Perfektionist – und er war einfach genial: Glenn Gould . Bis heute steht dieser Name für eine selten gehörte künstlerische Radikalität. Zum Doppel-Jubiläum 2012 hat Sony Classical die erste vollständige Ausgabe von Goulds kompletten Bach-Erbe in einer mehr als leistbaren (89,99€) Luxus-Edition herausgebracht.
Das Ergebnis sind 38 CDs, die alle Aufnahmen Goulds für CBS/Columbia beinhalten, darunter die legendären Aufnahmen der „Goldberg-Variationen“ aus den Jahren 1955 und 1981 sowie Live-Mitschnitte aus Salzburg.
Als Bonus gibt es Aufnahmen zweier Beethoven-Klavierkonzerte, die Musik zum Film „Slaugtherhouse 5“ sowie sechs DVDs mit bisher teils unveröffentlichten Material. So spricht Gould etwa mit einem Journalisten über seinen Zugang zu Bach; auch ein Höhepunkt ist die „Verfilmung“ seiner Einspielung der – erraten! – „Goldberg-Variationen“. Gould in Ton, Wort und Bild – fabelhaft. Ein 192-seitiges, sehr informatives und schönes Begleitbuch rundet diese Edition ab.
 

Gipfeltreffen

Neu (bis dato nicht erhältlich) sind auch die sogenannten „Schwarzkopf Bänder“, die ebenfalls bei Sony Classical erschienen sind. Im Jänner 1966 trafen einander Gould und Elisabeth Schwarzkopf, um Lieder von Richard Strauss aufzunehmen. Das Projekt wurde abgebrochen, denn Gould und die grandiose Sopranistin fanden nicht zueinander.
Sechs Lieder aber gibt es auf Tonträger: Die drei „Ophelia-Lieder“ und – erstmals zugänglich – die Piecen „Wer lieben will, muss leiden“, „Morgen“ und „Winterweihe“. Ein historisches Dokument. Auf der zweiten CD der „Schwarzkopf Bänder“ ist ein von Michael Stegemann verfasstes Hörspiel. „Glenn Gould & Elisabeth Schwarzkopf – Chronik einer ,unglücklichen Liebe‘“ sucht nach den Hintergründen für das Scheitern des Strauss-Projekts. Es sprechen Nicole Heesters (Schwarzkopf) und Gerd Wameling (Gould).
Neu aufgelegt wurde auch Michael Stegemanns bahnbrechende Gould-Biografie aus 1992, die in aktualisierter Form (plus Werkverzeichnis) als Taschenbuch (Piper Verlag, 13,40 Euro) erhältlich ist.

KURIER-Wertung: ***** von *****

Was auch immer der Jahrhundert-Sänger anfasst, wird zu (stimmlichem) Gold. Hier singt Domingo oft mit Pop-Kollegen diverse Hits. Zum Dahinschmelzen schön.

KURIER-Wertung: ***** von *****

Die Pianistin und Echo-Klassik-Preisträgerin 2012 u. a. mit Sonaten, Balladen von Chopin. Toll interpretiert; brav begleitet (Orchestre de Paris, Dirigent P. Järvi).

KURIER-Wertung: **** von *****

David Eugene Edwards predigt wieder von Umkehr und Verdammnis, unter besonderer Berücksichtigung von Heulen und Zähneklappern. Großes Kino. -guitar

KURIER-Wertung: **** von *****

Weber, Ratten, Biberpelz ... in Hörspielen aus den 50er-, 60er-Jahren. Man hört die Giese, den Bassermann. Kein Schnickschnack lenkt von den Dramen ab.

KURIER-Wertung: ***** von *****

Der österreichisches Pianist mit Sonaten, Variationen und Fantasien, die einen Länderbezug herstellen. Sehr seriös, sehr intensiv und technisch makellos gespielt.

KURIER-Wertung: **** von *****

Teil eins eines auf zwei Alben angelegten Konzepts von der Band des Slipknot-Frontmans Corey Taylor: Brillante Hardrockstücke mit intelligenten Texten. - guitar

KURIER-Wertung: ***** von *****

Geschmeidiger, fein groovender, klug getexteter Dialekt-Pop aus Kitzbühel. Unter den Gastsängern: Ein unvergleichlich knurriger Wolfgang Ambros.

KURIER-Wertung: **** von *****

1200 Jahre in 1000 Minuten: von Karl dem Großen über den Zweiten Weltkrieg zum Mauerfall. Auf dem neuesten Stand der Forschung – und lebendig inszeniert.

KURIER-Wertung: ***** von *****

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