Es ist bloß das 39. Album seit 1961, das man ab heute, Donnerstag, kaufen kann.
Das fünfte von Didier Conrad (Zeichnungen) und Jean-Yves Ferri (Text).
Das erste, das Albert Uderzo nicht absegnen konnte: Er starb 2020.
Uderzo hätte nichts gegen „Asterix und der Greif“ einzuwenden gehabt. Gegen die Zeichnungen sowieso nicht, Conrad ist perfekt, im Schnee und im Eis – es gibt viel Schnee und Eis – ist er höchst munter, bei der Darstellung schöner Frauen überzeugt er ebenso wie bei idiotischen Männern (in der KURIER-Freizeit lesen Sie am Samstag das Interview mit Didier Conrad).
Und die Geschichte? Bei Band 38 „Die Tochter des Vercingetorix“ hätte René Goscinny, der zweite „Vater“ der Serie, bestimmt protestiert. Dass mit seinem Tod 1977 die Satire aus Asterix fast verschwunden ist, damit hat man sich fast abgefunden. Aber lustig war’s ja auch nicht.
Jetzt, östlich von Rom, wo alles „Barbaricum“ heißt, kehrt das Lachen zurück. Die Freude über den wiedergefundenen Charme und über die gelungenen Wortwitze.
Der beste Comic vom Team Conrad/Ferri.
Ein Western ist das. Ein Eastern. Das Volk der Sarmaten bittet die Gallier um Hilfe – die Römer wollen ihnen den Greif – halb Vogel, halb Löwe – wegnehmen.
Einer, der den Weg weiß, sieht zerzaust aus wie der französische Schriftsteller Michel Houellebecq. Der muss sich auskennen, hat er doch immerhin einen Roman mit dem Titel „Karte und Gebiet“ geschrieben.
Bei den Sarmaten sind die Frauen die Kämpferinnen, die Männer dürfen Geschirr abwaschen. Idefix jagt mit den Wölfen. Es gibt diesmal keinen Zaubertrank, braucht eh niemand, aber Borschtsch. Eine Amazone und Obelix sind ineinander verliebt. Dass Obelix trotzdem lieber mit Idefix zusammen bleibt, ist das einzig wirklich Schreckliche.
Ferri/Conrad:
„Asterix und der Greif“
Übertragen von Klaus Jöken.
Egmont Ehapa. 48 Seiten.
Hardcover 12,40 €. Softcover 6,90 €
KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern
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