"Secessionen": Wie das Moderne zur Marke wurde

"Secessionen": Wie das Moderne zur Marke wurde
In einer hervorragenden Schau fängt das Wien Museum den Geist des Aufbruchs, der um 1900 mehrere Städte erfasste, ein.

"Herr Gott, war das schön! Der Eintritt in die Sezessionistenhalle (...) Mein erster Eindruck war ein innerer, unbezwinglicher Jubel (...) Wir sind erfrischt und gekräftigt." 

Es war im Jahr 1893, als der Literat Oskar Panizza diese Zeilen schrieb - die Münchner Secession, eine Abspaltung von der bis dato monopolistisch agierenden Künstlergenossenschaft der bayrischen Metropole, hatte gerade ihre erste Ausstellung abgehalten, ihr Pendant in Wien war noch gar nicht gegründet. Und doch lässt sich die Begeisterung heute, mehr als 130 Jahre später, noch nachfühlen: Nun wurde nämlich das Obergeschoß des Wien Museums zur "Sezessionistenhalle" umgestaltet und mit einer wirklich erfrischenden, klug inszenierten Ausstellung bestückt, der es gelingt, das Phänomen von damals atmosphärisch fassbar zu machen.

Kommentare