#allesdichtmachen: Ein kommunikativer Totalschaden

Internetaktion #allesdichtmachen · Schauspieler Jan Josef Liefers
Schauspieler kritisieren in Videos die Coronapolitik, ernten scharfe Kritik und werden vereinnahmt. Am Ende steht der Austausch von Shit-Stürmen.

Künstler gehen auf die Barrikaden? Da greift gleich einmal der „eh klar“-Reflex: Die wollen wieder irgendwas Gutmenschiges oder Selbstgerechtes. Die Reaktion zerfällt in die üblichen Lager („recht haben sie“ versus „Künstler blöd“). Ein Debatterl folgt und wird abgehakt.

Diesmal aber nicht.

Diesmal, mit der Online-Aktion #allesdichtmachen, haben vier Dutzend der bekanntesten Schauspieler und -innen unserer Breiten einen kommunikativen Totalschaden erlebt. Sie alle haben Videos aufgenommen und online gestellt, deren Intention klar und deren Umsetzung überraschend ist.

Sie wollen, versichern die, die sich im Gewittersturm nach der Aktion noch öffentlich äußerten, auf die Wichtigkeit von Kunst und Kultur auch in der Pandemie hinweisen. Das Vehikel waren zynisch-ironische, überspitzte Kurzvideos – man denke an die Humorstrategie von Lisa Eckhart –, in denen sie die Lockdowns und andere Pandemie-Maßnahmen mit satirischer Überspitzung befürworten. Manuel Rubey, Nicholas Ofczarek, Nina Proll, Roland Düringer – und aus Deutschland Jan Josef Liefers. Ulrich Tukur, Ulrike Folkerts waren dabei.

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