Salzburger Liliom: Beim Schnurspringen fliegen lernen

Jörg Pohl als Liliom, Maja Schöne als Julie
Festspiele: Aufregendes Theater um tödliche Liebe - Jubel und Buhs.

Am allerbesten gelingt der Schluss. Liliom, aus dem Jenseits auf die Erde zurückgeschickt, übt mit seiner Tochter und deren Mutter Julie Schnurspringen bis zur totalen Erschöpfung. Immer, wenn er nicht mehr kann, fühlt Julie nach seinem Herzschlag. „Na?“, fragt die Tochter. Julie schüttelt den Kopf ...

Der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó besetzte die Rolle des Kindes mit einer Darstellerin mit Downsyndrom. Wie er im Programmheft erklärt, sind Menschen mit Downsyndrom oft offener als andere. Die Tochter ist aus seiner Sicht eine Art Engel, die der Familie eine neue Chance gibt.

Das Schnurspringen steht auch  am Anfang der zwei Stunden kurzen Inszenierung. Julie und Marie springen und jauchzen, während zwei gigantische Roboter-Arme langsam blühende Bäume ins Bühnenbild tragen. Das Schnurspringen steht hier offenbar für: Die Schwere des Erdenlebens ablegen, frei sein, schweben können.

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