Salzburger Festspiele 2024: Revolte als Auflehnung gegen einen Zustand

Salzburger Festspiele 2024: Revolte als Auflehnung gegen einen Zustand
Die "Ouverture spirituelle“ und der „Jedermann“ haben die Salzburger Festspiele schon in Gang gebracht, der Festakt folgt am 26. Juli. Intendant Markus Hinterhäuser stellt brennende Fragen zu Krieg und Ungerechtigkeit.

Markus Hinterhäuser hat eine harte Zeit hinter sich. Nicht nur aus familiären Gründen und Zwistigkeiten mit Kristina Hammer, der Präsidentin der Salzburger Festspiele: Er litt unter „wirklich intensiven Rückenschmerzen“. Monatelang konnte er nicht Klavier spielen. Wiewohl dieses sein „Ladekabel“ sei: „Das brauche ich zum Aufladen meiner Batterien.“ Ein Konzert im Sommer 2023 musste er absagen. Aber heuer will der Intendant wieder als Pianist auftreten – am 1. August mit Kompositionen von Arnold Schönberg zu dessen 150. Geburtstag.

Mitunter wird ihm vorgeworfen, den erfolgreich eingeschlagen Weg bloß weiterzugehen und auf bewährte Kräfte zu setzen. „Dieser Gier, ständig etwas vermeintlich Neues bieten zu müssen, der kann und möchte ich nicht folgen“, sagte er der APA. „Es gibt einen wunderbaren Satz des Künstlers Martin Kippenberger: ‚Ich kann mir nicht jeden Monat ein Ohr abschneiden!‘“ Auf den Einwurf, dass ein Intendant ungleich mehr Möglichkeiten als Ohren habe, führt er Entdeckungen ins Treffen, etwa die Dirigenten Maxime Pascal und Raphael Pichon sowie die Sängerinnen Asmik Grigorian und Ausrine Stundyte: „Joana Mallwitz hat hier zum ersten Mal die Wiener Philharmoniker dirigiert, heuer ist es Mirga Grazinyté-Tyla.“

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