"Salome" an der Volksoper: Gelungene Verneigung vor Luc Bondy

Astrid Kessler (Salome), Ursula Pfitzner (Herodias) und Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Herodes)
Diese „Salome“ ist eine sehr gelungene Wiederbelebung einer meisterhaften Inszenierung des Theatermagiers und fesselt musikalisch in jedem Moment.

Darf man denn das? Darf ein Haus wie die Wiener Volksoper zum Auftakt einer neuen Spielzeit eine mehr als 30 Jahre alte Inszenierung auf die Bühne bringen? Ja, man darf! Man muss sogar, wenn es sich um so ein Meisterwerk wie Luc Bondys 1992 bei den Salzburger Festspielen herausgekommener Adaption der „Salome“ von Richard Strauss handelt.

Denn der 2015 verstorbene Regisseur hat – in Zusammenarbeit mit Bühnenbildner Erich Wonder und der ikonischen Choreografin Lucinda Childs ein verstörendes, präzises Seelendrama rund um eine dysfunktionale Familie kreiert. Bondys Witwe Marie-Louise Bischofberger-Bondy hat diese Arbeit nun für das Haus am Gürtel neu einstudiert; auch Wonder und Childs waren wieder mit von der Partie.

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