"Saint Amour – Drei gute Jahrgänge": Vater und Sohn auf Weinreise
Humor auf Gürtellinie liefert das französischen Regie-Duett Benoît Delépine und Gustave Kervern ("Mammuth") mit ihrer teils witzigen, größtenteils aber brachialen französischen Roadmovie-Klamauk-Komödie. Vergleichbar mit Alexander Paynes Weinreise "Sideways" – allerdings nicht mit ironischer Klinge, sondern mit dem Holzhammer – treten Vater und Sohn, begleitet von einem Pariser Schnösel als ihrem Fahrer, eine Weinreise an. Gérard Depardieu spielt Altlandwirt Jean, an dessen Seite sich der belgische Komikspezialist Benoît Poelvoorde als dessen räudiger, trinksüchtiger Sohn Bruno gesellt. Beide sind Bauern, doch Bruno will das liebe Vieh verlassen und stattdessen in einem Baumarkt anheuern. Zuvor jedoch gilt es, den Höhepunkt des Jahres auf einer Indoor-Weinverkostung zu genießen und dort im Affentempo Alkohol hinter die Binde zu gießen. Ohnehin gehören die Stadien des Koma-Saufens zum Standardrepertoire des Witzniveaus. Und die andauernde Suche nach Sex, natürlich. Die fällt zumeist in größtmöglicher Armseligkeit aus.
Immerhin: Der unvergleichliche Michel Houellebecq hat einen bemerkenswerten Auftritt als Betreiber einer Frühstückspension.
INFO: F/BL 2016. 101 Min. Von Benoît Delépine, Gustave Kervern. Mit Gérard Depardieu, Benoît Poelvoorde.
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