Auf die Frage, welche Konsequenzen die Entscheidung habe, antwortet der Direktor: „In der Annahme, dass es so kommen würde, wie es nun gekommen ist, haben wir bereits einen Plan B vorbereitet. Wir zeigen daher fünf Vorstellungen – live von der Bühne der Staatsoper, ohne Publikum, nur für die Kameras – in Kooperation mit dem ORF im Fernsehen. Wir können also ein nicht so schmales Angebot im Dezember bieten – und ich würde meinen, dass wir damit deutlich über eine Million Menschen erreichen. Und ich hoffe weiter auf eine gewisse Planbarkeit. Das Schlimmste ist natürlich der komplette Lockdown. Aber nicht weit dahinter kommt die Unfähigkeit, planen zu können.“
Denn die Staatsoper sei kein Auto, in das man den Schlüssel steckt – und dann läuft die Maschine: „Es braucht eben Vorlaufzeiten – für die Planung, den Probenbetrieb und vor allem den Kartenvertrieb. Wie können wir das Programm vermarkten? Wie können wir den Menschen die Sicherheit geben, dass die Karten, die sie gekauft haben, gelten werden? Und vor allem: Wie viele Karten können wir denn verkaufen? Wir gehen davon aus, dass wir am 7. Jänner spielen können – das Statement des Bundeskanzlers war da ja ganz eindeutig. Aber vor wie vielen Leuten?“
Roščić pflichtet daher Christian Kircher, dem Chef der Bundestheater-Holding, bei: Lieber länger zu warten – aber dann vor richtig Publikum spielen. „Natürlich will ich so bald wie möglich spielen, aber knapp vor Weihnachten mit Hängen und Würgen noch etwas anzubieten — ich glaube nicht, dass das vom Publikum angenommen würde. Mir ist es lieber, wenn wir geordnet, professionell und gut vorbereitet vor einer größeren Anzahl von Besuchern wiedereröffnen können.“
Und was, wenn er am 7. Jänner doch nicht öffnen darf? Wird er dann richtig wütend? „Ich werde gerne über die Feiertage daran arbeiten. Aber ich gehe davon aus, dass das heute Gesagte gilt.“
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