Muti und die Wiener Philharmoniker: Umwerfende musikalische Realität

Riccardo Muti
Seit inzwischen mehr als 50 Jahren sind die Wiener Philharmoniker und Stardirigent Riccardo Muti künstlerisch ein Herz und eine Seele. Und regelmäßige musikalische Sternstunden sind garantiert, wenn der neapolitanische Maestro am Pult des Wiener Weltklasseorchesters steht. So auch am Wochenende (Reprise: heute, Montag), wo Muti und die Philharmoniker zu einem rein französischen Programm baten.
Die „Trois Nocturnes“ von Claude Debussy bildeten dabei den phänomenalen Auftakt. Wie Muti und die Damen und Herren im Orchester diese fragilen, aber intensiven Stimmungsbilder umsetzten, verdient absolute Bewunderung. Egal, ob Wolken, Feste oder Sirenen – Debussy war auch dank der exzellenten Damen des Singvereins der Gesellschaft der Musikfreunde in den allerbesten Händen und komplett frei von Kitsch oder Pathos.
Unendliche Liebe zum Detail
Auf Pathos verzichtete Muti auch nach der Pause bei der „Symphonie Fantastique“ von Hector Berlioz. Eines Sinnes mit den Philharmonikern (was für Soli!) realisierte der Maestro diese „Episoden aus dem Leben eines Künstlers“ ganz organisch, mit einer unendlichen Liebe zum Detail und in den richtigen Momenten mit jener Dramatik, die dem Werk auch innewohnt. Träume, Leiden, der Ball, die Szene auf dem Land, der Gang zum Richtplatz und der Traum in einer Sabbatnacht – selten hat man Berlioz so packend und auch so berührend gehört.
Berechtigte Ovationen!
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