René Benko zog die Strippen und die Kleinen fielen angeblich "durch den Rost"

René Benko zog die Strippen und die Kleinen fielen angeblich "durch den Rost"
Der dritte Tag des ersten „Wiener Prozesses“: Alle waren von der Pandemie „überfordert“, manche wurden „überfördert“.

Alfred Noll ist Anwalt – und durchaus in der Lage, eine Anklage auszuformulieren. Im Rahmen der „Wiener Prozesse“ von Milo Rau allerdings ist er mehr oder weniger nur Schausteller: Er hat vor Publikum im Odeon – von Anton Lukas zum Gerichtssaal umgebaut –, die Anklage zu vertreten, die ihm von den Dramaturgen der Festwochen vorgegeben worden war. Und er musste sich gleich zu Beginn ärgern. Denn der Verteidiger, sein Kollege Michael Dohr, meinte, dass die Anklage eher schwach sei.

Verhandelt wurde ab Freitag Abend in mehreren Sitzungen die Frage, ob die Regierung in Zusammenhang mit der Bewältigung der Pandemie nicht vieles falsch gemacht hat. Die politisch Verantwortlichen stellten sich nicht für Kreuzverhöre zur Verfügung – abgesehen von Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), der sich aber nur in einem eingespielten Video befragen ließ.

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