Reinhold Bilgeri: "Ich kann noch mit dem Arsch wackeln“

Reinhold Bilgeri: "Ich kann noch mit dem Arsch wackeln“
Der Sänger wird am Donnerstag 70. Ein Gespräch über Philosophie, Nazis und Rock ’n’ Roll.

KURIER: Wie geht es Ihnen?

Reinhold Bilgeri: Gut. Ich recherchiere für meinen neuen Roman, ich lese viel. So eine Quarantäne-Situation ist für mich nichts Neues. Wenn ich ein Buch schreibe oder Songs, dann bin ich immer daheim. Als ich „Atem des Himmels“ geschrieben habe, habe ich acht Monate lang fast autistisch gelebt. Meine Frau hat schon gedacht, ich mag sie nicht mehr! Aber ich habe ihr erklärt, dass es eine kathartische Wirkung hat, wenn man sich in sich selbst verliert.

Wovon handelt der Roman?

Es geht um die sogenannte Rattenlinie, die der Vatikan nach dem Zweiten Weltkrieg als Fluchthilfe für die Nazis eingerichtet hat. Ich wurde als Kind in ein Internat gesteckt und habe viel von der Liebe, Barmherzigkeit und Reinheit der katholischen Kirche gehört – erlebte aber dann das satanische Gegenteil. Dieser Widerspruch hat mich geprägt. Mein Roman beginnt in Vorarlberg und führt über Italien bis nach Argentinien. Ich schreibe ihn wie einen Krimi.

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