Reinhardt-Seminar: Krassnigg bestätigt

Reinhardt-Seminar: Krassnigg bestätigt
Die umstrittene Berufung von Anna Maria Krassnig als Regieprofessorin beim Max Reinhardt Seminar ist nun doch erfolgt. Die Studierenden wünschten sich Stefan Bachmann.

Nun ist es offiziell: Anna Maria Krassnigg (41) übernimmt mit 1. Juli die zweite Regieprofessur am Max Reinhardt Seminar. Das gab das Rektorat der zuständigen Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) heute, Mittwoch, bekannt. Die Entscheidung hatte im Vorfeld für große Aufregung gesorgt: Die Berufungskommission, die Studierenden sowie Institutsleiter Hans Hoffer hatten den Schweizer Regisseur Stefan Bachmann für den am besten qualifizierten Bewerber gehalten. Rektor Werner Hasitschka hatte dagegen eine Intendanz, die Bachmann im September 2013 in Köln antritt, mit den Anwesenheitspflichten in Wien für schwer vereinbar gehalten.

Die Berufung sei "nach intensivem Berufungsverfahren mit mehrstufigen fachlichen und juristischen Evaluierungen" erfolgt, heißt es heute in einer Aussendung. "Wir sind stolz eine solch herausragend qualifizierte Expertin für die mdw gewonnen zu haben, die mit Herzblut und höchster Kompetenz täglich mit unseren Studenten arbeitet", wird Hasitschka zitiert.

Ein richtungsweisendes Zeichen

Die Entscheidung sei ein "richtungsweisendes Zeichen, um weiterhin mit exzellentem Qualitätsanspruch innovativ am Institut arbeiten zu können": "Neben höchster fachlicher und sozialer Kompetenz ist es die Verpflichtung eines Lehrenden, persönlich und mit erheblichem Zeitaufwand mit den Studentinnen und Studenten zu arbeiten. Hierfür ist neben Engagement natürlich auch eine permanente persönliche Präsenz gerade für eine zentrale, vollbeschäftigte Professur auf Lebenszeit unabdingbar."

Anna Maria Krassnigg (geboren am 25.12.1970 in Wien) hat selbst das Reinhardt-Seminar absolviert und war seit 1998 insgesamt mehr als neun Jahre am Haus als Gastprofessorin am Seminar tätig. Neben ihrer Lehrtätigkeit hat sie die künstlerische Leitung des neuen Wiener Theaterhauses "Salon 5" inne und arbeitete laut den Unterlagen u.a. zuletzt an der Neufassung und Inszenierung von Franz Grillparzers "Der Traum ein Leben" für das Schauspiel Dortmund, verantwortete die Wiederentdeckung von Leo Perutz "Zwischen neun und neun" für die Bühne und arbeitete an einem doppelteiligen Uraufführungsprojekt "Home Dangers" in Koproduktion mit den "Theatres de la Ville Luxembourg".

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