Auftakt zur künstlerischen Familienaufstellung

Philippe Jordan will ein sehr präsenter Chefdirigent sein
Der neue Chefdirigent der Wiener Symphoniker Philippe Jordan präsentierte seine Pläne.

Der neue Chef zeigt Flagge. Ab Dienstag zeigt die Pariser Oper Richard Wagners "Tristan" in der Regie von Peter Sellars. Am Pult steht Philippe Jordan, der Musikdirektor des Hauses. Doch Jordan ließ es sich nicht nehmen, nach einer "Tristan"-Hauptprobe kurz in Wien vorbeizuschauen, um die Pläne "seines" neuen Orchesters zu präsentieren.

Dieses Orchester sind die Wiener Symphoniker, deren Chefdirigent der 39-jährige Jordan ab der kommenden Saison ist. Eine "neue Ära" propagierte denn auch Symphoniker-Geschäftsführer Johannes Neubert, der sich vor allem über die starke Präsenz des zukünftigen Chefdirigenten freut.

Mehr Wiener Klassik

28 der insgesamt 154 Konzerte der Symphoniker wird Philippe Jordan leiten; neue Ideen hat der Maestro ebenfalls. So wird sich das Orchester mit der Aufführung aller Schubert-Symphonien wieder mehr der Wiener Klassik annehmen. Erstmals gibt es mit Renaud (Violine) und Gautier Capuçon (Cello) auch zwei Artists in Residence; auch als Kammermusiker wird der ausgebildete Pianist Jordan zu hören sein.

Intensiviert wird die Zusammenarbeit mit dem Wiener Konzerthaus; besonderen Wert legt Jordan auf Ur-und Erstaufführung. So werden die Symphoniker etwa das neue Violinkonzert von Wolfgang Rihm aus der Taufe heben, der amerikanische Komponist John Adams wird eigene Werke dirigieren. "Wir wollen unsere künstlerische Familie neu definieren", so Jordan, der im Theater an der Wien auch Oper dirigieren möchte.

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