Misstrauen und schlechtes Management: Vorwürfe gegen Angewandte-Rektorin

INTERVIEW: PETRA SCHAPER RINKEL
In einem Medienbericht wird ein "Kahlschlag quer durch die Organisation" beklagt. Das Rektorat verweist auf einen "intensiven Dialog".

Nach der teils kritisierten Nicht-Nachbesetzung der Film- und Medienprofessur ab Herbst sieht sich Petra Schaper Rinkel, seit Oktober 2023 Rektorin der Universität für Angewandte Kunst Wien, nun mit generellen Vorwürfen bezüglich ihres Führungsstils konfrontiert. Laut profil werden hausintern Misstrauen, schlechtes Management und ein "Kahlschlag quer durch die Organisation" beklagt. Das Rektorat verweist gegenüber dem Nachrichtenmagazin auf "intensiven Dialog".

"Die Stimmung im Haus ist von Misstrauen und ganz schlechtem Management geprägt. Da passieren Dinge, die nicht nur moralisch und menschlich sehr fragwürdig, sondern auch rechtlich dubios sind. Die Angst um Arbeitsplätze geht um", wird etwa die Medien- und Kunsttheoretikerin Katharina Gsöllpointner, seit 2005 an der Angewandten, im Artikel zitiert. Die "besten Leute" würden kündigen, die Chefin habe "eine stark abwertende, unangenehme Haltung allem und jedem gegenüber". "Es brennt an allen Ecken", moniert zudem Universitätsassistentin Andrea Schaffar. Missliebigen Bereichen würde das Budget entzogen: "Man zieht den Leuten den Boden unter den Füßen weg, um sie handlungsunfähig zu machen", kritisiert sie.

Diskrepanzen in der Kommunikation

Verwiesen wird im Bericht auch auf einen Brief der Senatsvorsitzenden Anja Jonkhans vom April an Schaper Rinkel, in dem es heiße, dass "kritische Anmerkungen des Senats zum Entwicklungsplan 2025 bis 2030 vom Rektorat nicht berücksichtigt" worden seien. Man orte zudem "Diskrepanzen" in der Kommunikation des Rektorats und bemängle dessen falsche Auskünfte an Studierende.

Das Rektorat hielt in einer Stellungnahme gegenüber profil fest, es gebe "nach mehr als zwei Jahrzehnten Kontinuität im Rektorat der Angewandten (durch den vormaligen Rektor Gerald Bast, Anm.) zahlreiche Veränderungen, divergierende Wünsche und unterschiedliche Einschätzungen, die mit viel Dialog zwischen den Gremien der Universität zu Neuerungen führen". Verwiesen wird auf zehn neue Professorinnen und Professoren, die mit Oktober 2023 ihre Tätigkeit aufgenommen hätten. "Wir als Rektorat sind im intensiven Dialog mit Abteilungen und Instituten", wird versichert.

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