Sie kann etwa am Strand von Ibiza den Sonnenuntergang mit sanften Rhythmen und verspielten House-Melodien versüßen. Sie kann aber auch zur Afterhour gegen 7 Uhr in der Früh den Dancefloor eines Clubs mit pulsierenden Techno-Beats und mit Acid verseuchten Synthesizern bespielen. Sie kann hart, aber eben auch herzlich. Und in ihren Sets hat Peggy Gou immer Platz für musikalische Überraschungen.
Jetset mit Niveau
Ihrem Stil bleibt sie dabei stets treu: Es soll nicht zu kommerziell, zu poppig sein. Aber auch nicht zu undergroundig, zu verkopft, zu puristisch. Die seit Jahren von Berlin aus die Welt bereisende Peggy Gou absolviert im Jahr rund 200 Auftritte – sie spielt auf allen fünf Kontinenten, legt auf Festivals, in Hallen und in Clubs auf. Sie ist ein globaler DJ-Star, eine Influencerin mit aktuell rund 4,2 Millionen Followern auf Instagram, sie übernachtet in Luxus-Hotels, fliegt im Privatjet zu Auftritten, wird von Marken wie Louis Vuitton und Nike mit Zeug ausgestattet und ziert international angesagte Magazine – zuletzt durfte sie das Cover der Vogue verschönern. Sie sieht aber auch verdammt gut aus – so ehrlich muss man sein.
Peggy Gou mischt aber nicht nur Musik von anderen Künstlerinnen und Künstlern erfolgreich ineinander, sondern produziert auch selbst Nummern – und betreibt mit Gudo Records obendrein noch ein Label für elektronische Musik.
Nanana
Auf ihr kürzlich vorgelegtes Debütalbum „I Hear You“ musste sich die Welt aber etwas länger gedulden, aber im Leben eines Star-DJs gibt es eben Wichtigeres , als eine Langspielplatte zu veröffentlichen. Das Album darf man dann auch eher als Songsammlung verstehen, als mit ein paar neuer Singles bestückte Rückschau auf die letzten Jahre. Zu hören ist etwa ihr Sommerhit aus dem Jahr 2023: „It Goes Like (Nanana)“ oder das aus 2021 stammende Lied „I Go“, dessen Bassline an jene von Rick Astleys „Never Gonna Give You Up“ erinnert. „I Believe In Love Again“ ist eine formatradiotaugliche House-Nummer im Midtempo, bei der US-Superstar Lenny Kravitz mitsingen darf. Und „All That“ würde jede Chill-out-Playlist bereichern. In ihren Tracks reist Peggy Gou auch gerne in ihre alte Heimat, nach Südkorea zurück. „Seoulsi Peggygou“ wurde dafür stellvertretend auf das Album genommen: Zu schnellen Breakbeats liefert die Gayageum, einer Art südkoreanischer Zither, die Melodien. Am Ende zählt sie noch eins und eins zusammen: „1+1=11“. Mathematik ist nicht ihre Stärke – so ehrlich muss man sein.
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