"Palestrina" an der Staatsoper: Thielemann mit höchster Sensibilität

"Palestrina" an der Staatsoper: Thielemann mit höchster Sensibilität
Die Wiederaufnahme der Oper von Hans Pfitzner erntet großen Jubel.

Von Helmut Christian Mayer

Es ist wohl eines der merkwürdigsten Stücke in der Operngeschichte. Denn in Hans Pfitzners „Palestrina“ (UA 1917) gibt eigentlich fast überhaupt keine Handlung, geschweige denn eine Liebesgeschichte. In dieser oratorienhaften Oper geht es ausschließlich um den Sinn der Kunst und das Mysterium der künstlerischen Inspiration. Sie ist eines der großen Künstlerdramen, das den romantisch stilisierten, geniehaften Schöpfungsakt in den Mittelpunkt stellt.

Vor dem Hintergrund des Trienter Konzils wird die Legende des Renaissance-Komponisten Palestrina, der in einer schöpferischen Ekstase innerhalb einer Nacht jenes Meisterwerk schafft, mit dem er eine ganze Musiktradition vor dem Untergang bewahrt, erzählt. Jetzt erfolgte an der Wiener Staatsoper eine Neueinstudierung einer Inszenierung von Herbert Wernicke (auch sein eigener Bühnenbildner) aus 1999 mit Christian Thielemann am Pult.

Kommentare