Palästina-Flaggen beim Eurovision Song Contest verboten

Palästina-Flaggen bei Protest in Melbourne
Bei dem kommenden Eurovision Song Contest sind palästinensische Flaggen nicht gestattet. Israel nimmt wie gewohnt teil.

Seit bald sieben Monaten hält die Welt den Atem an - der Nahost-Konflikt hat mit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem darauf folgenden israelischen Militäreinsatz eine neue Stufe erreicht.

Im Vorfeld des Halbfinales am 7. Mai in Malmö haben die Organisatoren des Eurovision Song Contest laut ABCNews nun Sicherheitsvorkehrungen getroffen: Die Organisatoren des Eurovision Song Contest haben am Donnerstag erklärt, dass sie sich das Recht vorbehalten, alle palästinensischen Flaggen und pro-palästinensischen Symbole während der Show nächste Woche in Schweden zu entfernen.

Nur teilnehmende Länder und Regenbogenflagge erlaubt

Die Ankündigung erfolgte vor dem Hintergrund erhöhter Spannungen über die Teilnahme Israels an dem jährlichen Musikwettbewerb aufgrund der Militäraktion gegen die Hamas im Gazastreifen, die nun seit bereits acht Monaten andauert. Es wird erwartet, dass pro-palästinensische Gruppen große Proteste in Malmö organisieren werden, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.

Michelle Roverelli, Leiterin der Kommunikationsabteilung der European Broadcasting Union, die die Show jedes Jahr organisiert, sagte, dass Ticketkäufer nur Flaggen mitbringen und zeigen dürfen, welche die Länder repräsentieren, die an der Veranstaltung teilnehmen, sowie die Regenbogenflagge.

Selbe Regeln wie letztes Jahr

Die schwedische Nachrichtenagentur TT berichtete, dass jeder, der versuche, eine palästinensische Fahne oder ein Schild mit einer politischen Botschaft mitzubringen, am Eingang von Sicherheitskräften aufgehalten werde. Martin Österdahl, Direktor des Wettbewerbs, sagte der TT: "Die Regeln sind die gleichen wie im letzten Jahr. Es gibt keine Änderungen." Nationalflaggen sind ein häufiger Anblick während des Wettbewerbs, wenn die Fans die Künstler ihres Landes und deren Unterstützer anfeuern.

Die glamouröse Gala, die jedes Jahr hunderte Millionen Zuschauer anzieht, findet vom 7. bis 11. Mai in der südschwedischen Stadt Malmö statt, nachdem Loreen letztes Jahr mit ihrem Song "Tattoo" gewonnen hatte.

Pro-palästinensische Aktivisten, die Israel - einen ehemaligen Gewinner vom Eurovision Song Contest - ausschließen wollen, haben große Kundgebungen in der Innenstadt von Malmö angekündigt. Die schwedische Polizei warnt vor strengen Sicherheitsvorkehrungen und begründet dies mit der Terrorgefahr in dem wohlhabenden nordischen Land.

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