Song Contest 2024: Wie funktioniert eigentlich das Voting?

Siegerehrung von Loreen beim Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool
Der Weg zur Ermittlung des ESC-Siegers ist klar, aber die Punktevergabe ist alles andere als einfach und übersichtlich.

Insgesamt stehen 26 Teilnehmer - 20 aus dem Halbfinale, der Titelverteidiger und die fünf großen Geldgeber (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien) - im Finale des Eurovision Song Contests. Wie aber funktioniert das eigentlich mit Voting, Jury und all dem? Die Antwort:

Stimmberechtigt beim ESC Finale via Televoting und Juryvoting sind die 40 Länder, die am ESC teilnehmen (inklusive der im Halbfinale ausgeschiedenen Teilnehmerländer). 

Seit 2023 dürfen beim ESC-Onlinevoting auch Fans aus anderen Ländern teilnehmen. Ihre Punkte werden als "Rest of the World" zusammengerechnet und zählen in der Gewichtung so viel wie die Punkte eines Teilnehmerlandes.

Neuerung beim ESC-Voting ab 2024

Bisher konnten Fans erst nach Abschluss der Auftritte für ihre Favoriten beim ESC stimmen. Ab dem Eurovision Song Contest 2024 in Malmö wird das Voting schon früher geöffnet. Der "Rest of the World" darf dann bereits einen ganzen Tag früher Stimmen abgeben. Fans in Teilnehmerländern können ab dem ersten Auftritt im Finale des ESC mit dem Voting starten.

Wie das Voting beim ESC-Finale zusammengesetzt ist

Die Wertung eines Landes setzt sich aus dem Votum des Publikums via Anruf, App oder SMS sowie dem Votum einer fünfköpfigen Expertenjury zusammen. Dabei sind das Juryvoting und das Publikumsvoting seit 2016 getrennt. 

Die zehn Titel mit der höchsten Bewertung der beiden Votings werden jeweils mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10 und 12 Punkten bewertet. Selbstredend kann man nicht fürs eigene Land abstimmen.

Was macht noch mal die ESC-Jury?

Konkret vergibt damit jedes Land also zweimal 12 Punkte. Zunächst stellen die Ländersprecher am Finalabend nur die 12 Punkte der Jurywertung vor, während die Punkte 1 bis 8 sowie 10 eingeblendet werden. 

Dann ist das Publikumsvoting an der Reihe: Als Erstes werden die Publikumspunkte für jenes Land genannt, das am wenigsten Punkte von den Jurys erhalten hat. Der Gewinner des Juryvotings indes bekommt als letztes seine Publikumspunkte genannt. Dieses System soll den Gewinner möglichst lange offen halten - und die Spannung steigern, sollten die Zuschauer das Prozedere verstehen.

Was passiert bei Punktegleichstand beim ESC?

Sollte es trotz allen mathematischen Bemühungen am Ende einen Gleichstand zwischen zwei Ländern geben, gewinnt jenes Land, das vom Publikum höher bewertet wurde. Das Zuschauervotum hat in diesem Fall also Vorrang. Sollte auch die Zahl der Zuschauerstimmen für die beiden Songs genau gleich sein, liegt jener Song vorn, der aus mehr Ländern Publikumsstimmen bekommen hat. Sollte auch diese Zahl gleich sein, obsiegt jenes Land, das öfter 12 Punkte bekommen hat. 

Wenn auch dies keinen Sieger ermittelt, wird diese Regelung bis hinunter zu einem Punkt fortgeführt. Und sollte der mathematisch unwahrscheinliche Fall eintreten, dass sich auch bis zu Punkt 1 für beide Länder ein Gleichstand ergibt, wird das Land zur Siegernation gekürt, das die frühere Startnummer im Finale hatte. Zumindest in diesem Fall ist eine niedrige Startnummer also von Vorteil.

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