Packendes Drama mit einem Heimkehrer

Packendes Drama mit einem Heimkehrer
Kritik: Bryn Terfel als Baron Scarpia in "Tosca": Ein Schurke von Weltformat.

Lange sieben Jahre ist es her, seit Bryn Terfel zum letzten Mal auf der Bühne der Wiener Staatsoper gestanden ist. Nun aber ist der walisische Bassbariton zurück. In einer Repertoire-Aufführung von Giacomo Puccinis „Tosca“ gab Terfel als sinistrer Baron Scarpia sein Rollen-Debüt im Haus am Ring und erntete Ovationen.

Zurecht, denn Terfel ist vokal wie darstellerisch ein verführerischer Schurke von Weltformat. Sein Scarpia hat Tiefe, Volumen und eine faszinierende Strahlkraft. Hinreißend der zweite Akt, wenn Scarpia mit Tosca in den emotionalen, für alle Beteiligten letztlich letalen Infight geht.

Dass diese „Tosca“ in der inzwischen 567. Aufführung von Margarethe Wallmanns legendärer Inszenierung so gut funktioniert, ist aber auch ein Verdienst der exzellenten Martina Serafin. Die Sopranistin verkörpert eine in jeder Hinsicht aufregende Tosca, bleibt gesanglich dieser Partie nichts schuldig.

Dramatik pur also, an der auch Tenor Massimo Giordano seinen soliden Anteil hat. Ein recht guter Cavaradossi, der nur mitunter in der Höhe kleine Probleme hat. Und am Pult des animierten Orchesters lässt Dirigent Paolo Carignani die melodischen Funken sprühen.

KURIER-Wertung:

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