Oscarpreisträgerin Laura Poitras: „Sie haben Blut an ihren Händen“

Die Fotokünstlerin und Aktivistin Nan Goldin in der Doku „All the Beauty and the Bloodshed“, die in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde
Laura Poitras („Citizenfour“) klagt mit der Fotokünstlerin Nan Goldin die Pharma-Familie Sackler an, die für die US-Opioid-Krise verantwortlich ist – Doku „All the Beauty and the Bloodshed“

Tausende Pillendosen rollen über den Boden des Metropolitan Museums in New York. Hunderte Rezepte flattern von den Rängen des Guggenheim Museums.

Es handelt sich um Kunstaktionen der Aktivistengruppe P.A.I.N. (Prescription Addiction Intervention Now, zu Deutsch: Verschreibung Sucht Intervention Jetzt). Die Pillendosen symbolisieren die Tausenden Toten, die an den Folgen des süchtigmachenden Schmerzmittels Oxycontin gestorben sind. Die Zetteln stehen für den „Sturm an Rezepten“, die dank aggressivem Marketing von Ärzten verschrieben wurde – zu sehen in der großartigen Agit-Prop-Doku „All the Beauty and the Bloodshed“ von Laura Poitras (derzeit im Kino).

Gegründet wurde die Gruppe P.A.I.N. von der berühmten Fotokünstlerin Nan Goldin, die selbst ihre Medikamentensucht von Oxycontin überlebt hat.

Doch viele andere nicht. Eine halbe Million Amerikaner waren der Opioid-Krise zum Opfer gefallen.

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