Prozess um Ex-Häftling: Angehörige erwarteten sich große Hilfe

Prozess um Ex-Häftling: Angehörige erwarteten sich große Hilfe
Beim Prozess gegen Ex-Häftling und Obmann eines Hilfsvereins für Sträflinge kamen die hilfesuchenden Angehörigen zu Wort.

Dritter und vierter Prozesstag am Straflandesgericht Wien im Verfahren gegen einen ehemaligen Häftling, der Angehörige von Sträflingen betrogen haben soll. Als Zeugen werden Angehörige gehört, die sich für nahe Familienmitglieder, zumeist Sohn oder Bruder, hilfesuchend an den Obmann des Betreuungsvereins für Häftlinge im Maßnahmenvollzug gewendet hatten. Laut Staatsanwaltschaft soll der Mann das Vertrauen der Klienten ausgenutzt und diese dann betrogen haben. Der Schaden soll 100.000 Euro weit übersteigen. Die Aussagen der Zeugen waren unterschiedlich.

Fall 1: Über das Internet hat die Steirerin den Verein SiM kennengelernt. Bald überwies die Frau insgesamt 3.800 Euro für diverse Maßnahmen an den Angeklagten, zusätzlich bezahlte sie von ihm vorgelegte Rechnungen – für Hilfestellungen im Maßnahmenvollzug, Besuche, Gespräche. Ein Gutachten sei auch erstellt worden. Ob Geld dafür aufgewendet worden sei, wisse sie nicht. „Wir waren mit der Arbeit zufrieden“, bestätigt die Frau. 2.000 Euro will sie sich dann doch als Privatbeteiligte vom Angeklagten zurück. Denn er habe ja nicht alles ausführen können, was geplant gewesen sei.

Kommentare