So war die "Orlando"-Uraufführung: Frau dich doch

So war die "Orlando"-Uraufführung: Frau dich doch
Olga Neuwirth eignet sich den männlichen Musikkanon an - und verläuft sich letztendlich in Platitüden. Wohlwollender Applaus für die Premiere.

Demonstrativ stimmt sich das Orchester zwei Mal ein: Zuerst regulär, die ersten Geigen, die anderen Instrumente. Dann aber hebt ein neuer Ton an, einen Viertelton tiefer, und steht da, bis ihn die zweiten Geigen gefunden haben. So, mit dieser Aushebelung der primärsten Orchesterkonvention, beginnt die Uraufführung von Olga Neuwirth an der Wiener Staatsoper. Am Ende steht überraschend wohlwollender Applaus für einen gescheiterten Versuch über die Geschlechterverhältnisse, ein Anrennen gegen Konventionen, die erstaunlich willig zur Seite weichen, ein Werk, das keine Oper sein will und sich in Platitüden verläuft.

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