ORF-Bauprojekt: Der Rechnungshof prüft jetzt

Umbau im obersten ORF-Gremium.
Projektorganisation und Wahrnehmung der Bauherrnaufgaben im Fokus

Der Rechnungshof prüft nun das ORF-Standortprojekt. Das bestätigte RH-Sprecher Christian Neuwirth. „Die Sanierung des ORF-Zentrums ist ein großes Bauvorhaben mit öffentlichen Geldern, und solche Bauvorhaben, wie etwa auch die Sanierung des Parlaments, stehen naturgemäß auf dem Radar des Rechnungshofs“, sagte er der APA.

Gegenstand der Prüfung mit dem Titel „ORF: Standortkonzentration - 1. Bauphase“ ist zum einen die Sanierung des ORF-Zentrums am Küniglberg. „Es wird dabei etwa um die Projektorganisation für die Sanierung und die Wahrnehmung der Bauherrnaufgaben gehen“, so Neuwirth. Ebenfalls anschauen will man sich den Verkauf des Funkhauses.

Wie lange die Prüfung dauert, könne man vorerst nicht abschätzen, betonte Neuwirth, zumal man ja erst am Beginn stehe.

ORF begrüßt Prüfung

Der ORF kommentiert die Ankündigung des Rechnungshofs, das Standortprojekt unter die Lupe zu nehmen, positiv. „Eine Rechnungshof-Prüfung ist für den ORF nichts Ungewöhnliches“, hieß es am Mittwoch auf APA-Anfrage am Küniglberg. „Im konkreten Fall begrüßen wir, dass der Rechnungshof schon in einer sehr frühen Phase des Projektes mit der Prüfung beginnt.“

Denn der ORF sei „an einer größtmöglichen Transparenz und dem großen Know-how des Rechnungshofs bei der Prüfung von Großprojekten interessiert“. Wenn der RH nun seine Prüfung „als begleitende Kontrolle in diesem frühen Stadium“ anlege, „können auch allfällige Empfehlungen im noch mehrere Jahre laufenden Projekt umgesetzt werden“.

Troubles am Bau

Das Standort-Projekt des ORF läuft seit längerem nicht wirklich rund. Nach langer Entscheidungsfindung segnete der Stiftungsrat vor drei Jahren, im März 2014, die Zusammenführung der ORF-Units am Hauptstandort in Wien-Hietzing und dessen Sanierung ab. Als Budget wurden 303 Millionen Euro festgelegt. 2015 startete der Verkaufsprozess für das Funkhaus. Den Zuschlag erhielt 2016 der Baukonzern Rhomberg, bis heute ist der Deal aber nicht unter Dach und Fach und soll nun schrittweise bis 2018 besiegelt werden. Anfang März war bekannt geworden, dass der ORF bei seinen Kalkulationen 30 Millionen Euro für mehrere Studios zu Vergleichszwecken herausgerechnet hat, aber nie wieder in die Kalkulation hineinnahm.

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