Opernsänger Groissböck: "Fühlte mich wie ein Kriegsheimkehrer“

Opernsänger Groissböck: "Fühlte mich wie ein Kriegsheimkehrer“
Günther Groissböck. Der österreichische Opernsänger über Absagen und Kultur in Corona-Zeiten (Von Susanne Zobl)

Günther Groissböck, der österreichische Bass von Weltrang, probte in Barcelona mit Katharina WagnerLohengrin“. Corona vereitelte die Premiere und sämtliche Aufführungen. Bei den Bayreuther Festspielen steht sein Debüt als Wotan in Richard Wagners „Ring“ bevor. Heute, Samstag, ist er auf 3sat in André Hellers Berliner Inszenierung von Strauss´ „Rosenkavalier“ als Ochs zu sehen. Zuvor sprach er mit dem Kurier über Freiheit im Ausnahmezustand und wie uns dieser von der Eventkultur zum Kunstwerk führen kann.

KURIER: Heute überträgt 3sat André Hellers „Rosenkavalier“-Produktion aus Berlin. Die Inszenierung ist eine Art Plädoyer für das Schöne. Ist das in einer Zeit wie dieser wieder mehr gefragt, wieder wichtiger?

Die jetzige Zeit im Speziellen ist natürlich grad eine ganz extreme Ausnahmesituation, die vielleicht in einigen Punkten noch unsere ganz alten Mitmenschen an die Nachkriegszeit erinnern könnte, oder aber Menschen, die im kommunistischen Ostblock aufgewachsen sind. Für uns Jüngere westlicher Prägung, ist das aber alles etwas völlig Neues, Beklemmendes. Und in der Tat, vielleicht ist in dieser Situation eine nicht nur schöne, sondern auch witzige, intelligente Opernproduktion wie unser Berliner Rosenkavalier eine willkommene Abwechslung – wenn auch nur im Fernsehen.

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