Olly Murs: Mit Plan B so glücklich wie nie

Robbie-Williams-Kumpel Olly Murs geht mit The-Jam-Boss Paul Weller fremd.

BMW-Welt beim Olympiapark in München: In einer Halle zwischen glitzernden Autos feiert Olly Murs die Launch-Party für sein Album "Never Been Better". Natürlich mit einem Live-Auftritt – mit zwei Soul-Sängern und drei Bläsern in der Band, die seinen Disco-Pop mit einer großen Portion Swing und Funk würzen. Innerhalb von zehn Minuten bringt der Brite, der in Österreich 2012 mit "Heart Skips A Beat" und "Dear Darlin’" durchstartete, mit diesem Schlechte-Laune-Killer-Sound die sonst so reservierten Musik-Biz-Gäste zum Tanzen.

Herkules

Olly Murs: Mit Plan B so glücklich wie nie
British musicians Robbie Williams (L) and Olly Murs pose for a photograph in central London November 26, 2012. Olly Murs will support Williams on his 2013 European tour, it was announced on Monday. REUTERS/Paul Hackett (BRITAIN - Tags: ENTERTAINMENT SOCIETY)
Spätestens als Murs aus dem Namen seines neuen Drummers Dexter Hercules spontan eine Showeinlage macht, wird klar, was der 30-jährige von seinem Kumpel Robbie Williams gelernt hat. Murs trat nämlich 2013 im Vorprogramm von dessen "Take The Crown"-Tour und als Duett-Partner beimWilliams-Hit "Kids" auf.

"In meinen Augen ist Robbie der beste Entertainer unserer Zeit", erklärte Murs ein paar Stunden zuvor im Interview mit dem KURIER. "Er hat die größten Hits und die größten Shows. Alleine davon, wie er mit dem Publikum umgeht, habe ich mir auf unserer Tour so viel abschauen können."

Den Stolz darauf, mit Williams befreundet zu sein, kann und will Murs nicht verbergen. Die beiden haben für "Never Been Better" sogar zusammen Songs geschrieben. Allerdings schaffte es keiner von denen auf das Album.

"Sowohl Robbie als auch ich haben hohe Ansprüche, wenn es um Songs geht. Und nichts von dem, was wir bisher geschrieben haben, war gut genug. Aber natürlich werden wir weiter zusammen schreiben, eh klar."

Anerkannt

Einer, mit dem das Songschreiben geklappt hat, ist Paul Weller. Auf dessen Einladung hat Murs mit ihm den Song "Let Me In" geschrieben. "Meine Eltern haben immer Style Council und The Jam gehört, als ich klein war. Als Paul mich bei einer Benefiz-Show ansprach, sagte, er wolle einen Song mit mir schreiben, war ich platt. Aber ein paar Tage später war ich bei ihm im Studio, und ,Let Me In‘ ist toll geworden."

Den Album-Titel "Never Been Better" bezieht Murs darauf, dass er sich im Musikbusiness gerade sehr wohl fühlt und nach seinem Start bei der Castingshow X-Factor mehr und mehr Anerkennung und Einfluss auf seinen Sound bekommt. Trotzdem macht er kein Geheimnis daraus, dass er die Musik als "großartigen Job" sieht, sie aber in Bezug auf die Karriere nie sein Plan A war.

Später Start

Olly Murs: Mit Plan B so glücklich wie nie
epa03814734 Bayern Munich's Austrian defender David Alaba (R) greets English singer Olly Murs (L) during the German Bundesliga soccer club's official Sir Oliver kit handover at the Bayern training ground in Munich, Germany, 06 August 2013. EPA/THOMAS NIEDERMUELLER - POOL
"Ich habe erst mit 23 zu singen begonnen. Mein Traum war, Fußballer zu werden. Aber ich war nicht gut genug und hatte eine Knie-Verletzung. Als ich nicht mehr trainieren konnte, ging ich öfter in ein Pub, in dem eine Karaoke-Maschine stand. So hat das angefangen."

Deshalb nützt Murs jede Gelegenheit, eine Runde zu kicken, war jüngst Gast bei einem Training von Bayern München. Dabei traf er auch David Alaba. Aber: "Zu ihm habe ich nur ,Hallo‘ gesagt. Ich habe mehr mit den deutschen Spielern gesprochen, mit Schweinsteiger, Neuer und Lahm. Sorry, ich weiß, das kommt euch Österreichern komisch vor – aber so war’s."

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