New York: Anna Netrebko wird durch ukrainische Sopranistin ersetzt
Die New Yorker Metropolitan Opera ersetzt die russisch-österreichische Sopranistin Anna Netrebko, der das Opernhaus eine nicht ausreichend klare Haltung gegen den Angriffskrieg auf die Ukraine attestiert, durch eine Sängerin aus der Ukraine. Liudmyla Monastyrska übernimmt die New Yorker Aufführungen von "Turandot", kündigte die Oper an - die zugleich betonte, keine "Hexenjagd" auf russische Künstlerinnen und Künstler veranstalten zu wollen. Vielmehr arbeiten mehrere russische Künstler derzeit an einer Produktion.
Netrebko jedoch bekomme in New York vorerst kein Engagement mehr, hieß es am Donnerstag. Bereits zuvor hatte die Sängerin selbst bekannt gegeben, sich vom Konzertleben vorerst zurückzuziehen.
Die 50-Jährige hat auch ihre Teilnahme an der „Turandot“-Produktion der Berliner Staatsoper Unter den Linden im Juni und Juli zurückgezogen. Man habe Netrebko zuvor aufgefordert, sich vom völkerrechtswidrigen Vorgehen der russischen Regierung in der Ukraine zu distanzieren, so das Opernhaus.
„Wir schätzen Anna Netrebko als herausragende Sängerin und es verbindet uns eine langjährige künstlerische Partnerschaft. Gleichzeitig sehen wir angesichts des brutalen Krieges keine Möglichkeit für eine Fortsetzung dieser Zusammenarbeit“, so die Berliner Staatsoper.
Wien-Auftritt aufrecht
Der für 2. Juli im Wiener Konzerthaus vorgesehene Abend des Duos Netrebko/Eyvazov indes hält nach jetzigem Stand noch.
Netrebko selbst hatte diese Woche ihre kommenden Auftritte abgesagt. „Es ist nicht die richtige Zeit für mich aufzutreten und zu musizieren. Nach reiflicher Überlegung habe ich die äußerst schwierige Entscheidung getroffen, mich bis auf weiteres aus dem Konzertleben zurückzuziehen“, ließ die Starsopranistin über den Veranstalter River Concerts am Dienstag mitteilen. Dies wollte man allerdings in Folge nicht per se als Aussage für die kommenden Monate verstehen.
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