Neuer Lego-Film: Beziehungskrise zwischen Batman und Joker

LEGO-Batman als muffiger Einzelkämpfer, dem man erst beibringen muss, dass es auch andere gibt
Nachfolger kann mit dem Original nicht ganz mithalten.

"Hier ist alles super!" sangen viele bunte Legosteinchen in "The LEGO Movie" und landeten 2014 einen spektakulären Hit an den Kinokassen. Frech, smart, witzig, bunt und mit großem generationsübergreifenden Unterhaltungswert legte "The LEGO Movie" die Latte hoch. Und wie so oft, kann der Nachfolger mit dem Original nicht ganz mithalten.

"The LEGO Batman Movie" ist eh auch frech, smart, witzig und bunt– allerdings von allem ein wenig zu viel. Bis zur (visuellen) Erschöpfung entfesselt Regisseur Chris McKay ein kleinteiliges Sperrfeuer pointenreicher Action und involviert dazu unzählige Bösewichter – von Joker bis King Kong.

Apropos Joker: LEGO-Joker ist gekränkt, dass LEGO-Batman ihn nicht als wichtigsten Hassfeind akzeptiert. Eine wahre Beziehungskrise bricht aus: "I don’t do ships as in relationships", sagt Batman zu Joker (wie dieser Witz auf Deutsch klingen soll – keine Ahnung). Jedenfalls müssen viele Abenteuer in Gotham City bestanden werden, ehe Batman seinem Joker die ersehnte Liebeserklärung macht ("I hate you, Joker"). Denn Batman ist, wie wir wissen, in erster Linie ein muffiger Einsiedler. Abend für Abend hockt er alleine in seinem Batman-Schloss und schaut sich Tom Cruise als "Jerry Maguire" an. Sein einziger Freund ist der Butler.

Wie aus Batman, dem Einzelgänger, Batman, der Teamworker und Familienmensch wird, das erzählt "The LEGO Batman Movie". Denn: "Nur gemeinsam sind wir stark!". Diese Botschaft haben zuletzt alle begriffen.

The LEGO Batman Movie. USA 2017. 106 Min. Von Chris McKay. Dt. Stimmen: David Nathan, Luke Mockridge.

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