Nasser Lehm und neues Leben: Die Künstlerin Katrin Hornek

Nasser Lehm und neues Leben: Die Künstlerin Katrin Hornek
Die Otto-Mauer-Preisträgerin versucht, das Anthropozän begreiflich zu machen – mit Nierensteinen, Ton und Tiefenbohrungen in der Imagination

„Es gibt die Hochrechnung, dass die menschliche Lunge pro Monat 14 kg CO2 an die Atmosphäre abgibt“, sagt Katrin Hornek. „Das verbindet mich mit all den Verbrennungsmotoren dieser Welt, aber auch mit Pflanzen und Muscheln, die dieses CO2 wieder herausziehen. Die Muscheln werden zu Kalkstein, der wieder zu Beton wird. Wenn ich die Hand auf eine Betonwand lege, dann sind diese Stoffe also durch viele Gestalten gegangen.“

Die Künstlerin, die vor Kurzem den Otto-Mauer-Preis, die renommierteste Auszeichnung für österreichische Kunstschaffende unter 40, entgegennahm, fordert ihr Publikum gern auf, in großen Zusammenhängen zu denken.

Wobei es vor allem um die Verbindungen zwischen jenen Weltbestandteilen geht, die man gemeinhin als „belebt“ und „unbelebt“ klassifiziert. Wer Horneks Arbeiten verfolgt, erkennt bald, dass die Grenze oft nicht klar gezogen werden kann.

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