„Nachtland“ in den Kammerspielen: Man kann nicht ruhig darüber reden

„Nachtland“ in den Kammerspielen: Man kann nicht ruhig darüber reden
Regisseur Ramin Gray lässt in seiner klaren Inszenierung des Konversationsgemetzels keine Zeit zum Nachdenken.

Zwischendurch meint man, dass der Ausstatter das Stück gar nicht gelesen haben kann. Denn „Nachtland“ spielt in einer „gottverlassenen Bruchbude“, einem Haus mit Garten, in dem der Vater von Nicola und Philipp kürzlich gestorben ist. Johannes Schütz hingegen zimmerte in die Kammerspiele ein nagelneues Luxus-Appartement.

Das Bühnenbild passt jedoch ziemlich gut. Denn es geht nicht um den Vater, der mit ein paar Worthülsen betrauert wird, sondern um den Umgang der Nachgeborenen mit der NS-Zeit. Und in einer solch mondänen Immobilie würde Nicola gerne leben. Für diese würde sie sogar über Leichen gehen. Das Bruderherz ist keinen Deut besser: Er hätte nichts dagegen, seine Frau für 50.000 Euro die Nacht zu verschachern.

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