"Nozze di Figaro": Einspringerin rettet Premiere, Kosky bleibt klassisch

"Nozze di Figaro": Einspringerin rettet Premiere, Kosky bleibt klassisch
Wolfgang Amadeus Mozarts „Le nozze di Figaro“ in der Regie von Barrie Kosky mit einer doppelten Susanna.

Die Aufregung im Vorfeld war groß. Wie würde wohl Regisseur Barrie Kosky, der für seine durchaus kontroversiellen Deutungen bekannt ist, Mozarts „Le nozze di Figaro“ in Szene setzen? Als hochpolitische Revolutionsoper? Als sexuell aufgeladenes Spiel der Geschlechter? Oder eine Mischung aus beidem? Die Antwort lautet: Weder, noch.

Kosky nimmt „Figaro“ – nach seinem radikal-klugen „Don Giovanni“ am Ring aus 2021 – sehr ernst und nähert sich dem Werk fast zärtlich-subtil. Doch dazu später.

Denn für eine (ungeplante) Aufregung war bei der Premiere des zweiten Teils des Mozart/Da Ponte-Zyklus hinreichend gesorgt. Wenige Stunden vor Beginn erlitt die chinesische Sopranistin Ying Fang – sie hatte mit Kosky intensiv geprobt und hätte die Susanna singen sollen – eine Stimmbandblutung. Das ist a) sehr schmerzhaft und verhindert b) jeglichen Gesang.

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