Models, die mitdenken und die ewige Liebe zu Frida Kahlo

Zwischen 1920 und 1965 fotografierte der amerikanische Fotograf Nickolas Muray die Stars der amerikanischen Theater, Tanz- und Filmgeschichte, darunter Marlene Dietrich und Marilyn Monroe, aber auch Künstler wie Claude Monet und Frida Kahlo (Bild).
Er fotografierte Filmstars und Künstler und war Pionier der Werbefotografie.

Auch als die Leidenschaft verblasst war, blieben sie einander verbunden und bis ans Ende ihres Lebens Freunde. Als Nickolas Muray 1931 Frida Kahlo traf, lag ihre Hochzeit mit dem mexikanischen Maler Diego Riviera noch nicht lange zurück. Zwischen der Künstlerin und dem Fotografen begann eine zehn Jahre andauernde Affäre, die auch Kahlos Scheidung und Wiederverheiratung mit Riviera überlebte. In dieser Zeit entstand jener ikonenhafte Fotozyklus, der zu Murays berühmtesten Werken gehört. Zwischen 1920 und 1965 fotografierte der amerikanische Fotograf Nickolas Muray die Stars der amerikanischen Theater, Tanz- und Filmgeschichte, darunter Marlene Dietrich und Marilyn Monroe, aber auch Künstler wie Claude Monet und Frida Kahlo.

Willensstark

Models, die mitdenken und die ewige Liebe zu Frida Kahlo
Muray
Geboren am 15. Februar 1892 als Miklos Mandl in Szeged, Ungarn, war Miklos ein außergewöhnlich hübsches Kind, ausgestattet mit einem starken Willen, der kein "Nein" akzeptierte. Schon als Bub entschied er: Er wollte die Welt sehen. Im August 1913, schreibt der Kunsthistoriker Thomas Bauer-Friedrich, erreichte der Bursche Ellis Island. Ausgestattet mit "Charme, gutem Aussehen, einem miserablen Charakter, tiefer Unsicherheit und grenzenloser Ambition" machte er als Nickolas Muray Karriere und wurde zu einem der bedeutendsten Porträt- und Werbefotografen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Für Magazine wie Vanity Fair, Vogue oder das Time Magazine fotografierte er Stars und konzentrierte sich, bedingt durch die Weltwirtschaftskrise, seit den 1930ern auf Werbung: 1931 publizierte Muray das erste auf einer Farbfotografie basierende Zeitschriftencover. Der BandNickolas Muray. Double Exposure(Hirmer Verlag, 41,10 Euro) präsentiert Murays Werk in 200 großformatigen Abbildungen und spannenden Texten. Darunter ein Essay über Murays Beziehung zu Frida Kahlo, über die der Fotograf nie hinweg kam.

Muray selbst schreibt über die Herausforderung "Menschen in Farbe" zu fotografieren. Er wusste, dass nur ein kluges Model ein gutes Model ist: Es sei "ratsam, ein Model auszuwählen, das mitdenkt."

Aufschlussreich sind insbesondere jene Texte, die die Geburt der manipulativen Werbemethoden mithilfe der Psychologie dokumentieren. Die Verführung des leichtgläubigen Käufers ward geboren: "Nimm eine Lucky Strike statt einer Süßigkeit".

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