Mitarbeiter gegen Ortner als HGM-Chef: "Katastrophe für das Haus"
Seit langem steht das Wiener Heeresgeschichtliche Museum (HGM) in der Kritik. Laut einem Bericht des Ö1-„Morgenjournals“ geht die Suche nach einer neuen Leitung für das HGM nun in die Endphase. „Eineinhalb Dutzend Personen“ hätten sich auf die Ausschreibung, deren Bewerbungsfrist am 29. Juli geendet hat, beworben. Dem Verteidigungsministerium soll ein Dreiervorschlag vorliegen.
Dem Bericht zufolge stehen drei Namen auf diesem Vorschlag: der Historiker Georg Hoffmann aus dem Kabinett von Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP), Dominik Kimmel vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz und Amtsinhaber M. Christian Ortner.
Mobbing-Vorwürfe gegen Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums
Gegen den Direktor sollen laut Ö1 jedoch schwere Mobbing-Vorwürfe erhoben worden sein. Ein Weiterverbleib des Direktors wäre „eine Katastrophe für das Haus und für uns“, so Mitarbeiter in ihrer Beschwerde. Am HGM sei von Ortner „bewusst ein Klima der Angst, der Drohungen und der Konflikte erzeugt worden“, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „immer wieder verbal bedroht“ würden. Ortner weist die Vorwurf gegenüber dem Sender als „wirklich absurd“ zurück, das Ministerium bestätigt laut dem Beitrag das Einlangen der Beschwerde, die „von den zuständigen Stellen geprüft“ werde.
In den vergangenen Jahren hatte es zahlreiche kritische Stimmen über den Umgang des Museums mit der militärischen Vergangenheit Österreichs sowie Vorwürfe der Offenheit für Rechtsextremismus gegeben. Nach einem kritischen Rechnungshof-Bericht wurden 2020 mehrere Evaluierungskommissionen damit beauftragt, den Shop, den Saal zur Geschichte 1918-1945 sowie das ganze Haus zu evaluieren.
Vor zwei Jahren hatte das Verteidigungsministerium eine umfassende Reform des HGM inklusive Neuausschreibung der Direktion angekündigt. Direktor M. Christian Ortner behielt sein Amt seither weiter, obwohl sein Vertrag bereits seit längerem ausgelaufen war.
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