Die Verbindung der etwas altmodisch angelegten Figur mit Ostrowskis lakonischem Humor habe Zankl „eine gewisse schräge Eigenart verliehen. Und damit ist das Wichtigste schon erledigt, damit eine Figur beliebt wird“, meint er.
Die ersten beiden Folgen markierten mit rund 20 Prozent Marktanteil den besten Neustart eines ARD-„Donnerstagskrimis“. Zwei weitere Krimis sind bestellt und werden ab Mai gedreht.
In Deutschland wird Ostrowski seit seinem Auftritt in Til Schweigers „Kokowääh 2“ zunehmend gebucht. Initialzündung war die ROMY-Gala 2012, als er Schweiger mit einer witzigen Laudatio überzeugte. So jemanden wie ihn gäbe es in Deutschland nicht, habe Schweiger gesagt.
Bei seinem eigenen Projekt „Der Onkel/The Hawk“ ist es Ostrowski wiederum gelungen, Anke Engelke an Bord zu holen. Der deutsche Comedy-Star war schon bei Netflix („Das letzte Wort“) gebunden, wollte bei der österreichischen Komödie aber unbedingt mitmachen. Er selbst schrieb das Buch, führte Regie (beides zusammen mit Helmut Köpping) und spielt noch dazu eine Doppelrolle.
Mike, ein Zocker und Lebemann, sucht nach vielen Jahren als "Onkel" die Familie seines Bruders (ebenfalls Ostrowski) auf, als dieser im Koma liegt. Dessen Frau (Engelke) fällt aus allen Wolken, als auch noch korrupte Geschäfte des geldigen Gatten ans Tageslicht kommen. Die Besetzung wartet zudem mit Simon Schwarz, Hilde Dalik, Gerhard Polt und Mechthild Großmann (die strenge Staatsanwältin vom „Tatort“ Münster) auf.
Verrückt
„Höchstgradig verrückt“ sei die Vorbereitung gewesen, erzählt Ostrowski. „Die Finanzierung haben wir genau am Tag des ersten Lockdowns im März geschlossen, ebenso wie den Vertrag mit Anke Engelke“. Danach wusste man monatelang nicht, ob Dreharbeiten möglich sind. Als es im August losging, war es der erste Kino-Dreh, der wieder in Angriff genommen wurde. Umso größer sei „das Glücksgefühl, es gemacht zu haben.“ Klar sei für ihn, dass die Leute den ‚Onkel‘ entweder lieben oder hassen werden, „es ist kein gefälliger Film“.
Eine richtige „Buffo-Rolle“ verkörpere er in der Komödie „Liebesdings“, die derzeit in Berlin gedreht wird. Er spielt den Verlobten von Alexandra Maria Lara, „der nichts anderes zu tun hat, als ihr Heiratsanträge zu machen, die dauernd scheitern. Für solche Dinge holt man natürlich einen Profi aus Österreich. Einen Profi im Scheitern“, flachst Ostrowski.
"Nacktschnecken"
Bei der Arbeit an dem Film kam der Grazer auch dahinter, warum er in Deutschland offenbar hoch im Kurs steht. Vor dem Dreh – mitten in einer großen Videokonferenz – „outet sich die Regisseurin (Anika Decker, Anm.) als ‚Nacktschnecken‘-Fan", erzählt Ostrowski. "Und ein anderer zeigt seine ‚Schlawiner‘-DVDs her. Viele deutsche Filmleute lieben diese Sachen aus Österreich.“
Mit Elyas M’Barek, der die Hauptrolle in „Liebesdings“ spielt, hat er noch heuer ein zweites Projekt: Michael Bully Herbig holte Ostrowski für seine Mediensatire „1000 Zeilen“, die sich am größten Presseskandal der letzten Jahre orientiert. Ostrowski spielt den Fotografen an der Seite jenes Reporters (M’Barek), der den Skandal aufdeckt. Die Szenen an der US-mexikanischen Grenze werden in Spanien gedreht.
Des Weiteren steht die nächste Netflix-Staffel von „How To Sell Drugs Online (Fast)“ an – und eine Rolle in der Fortsetzung zu Marc-Uwe Klings „Känguru-Chroniken“.
Und dort taucht er wieder auf, der bekannte Rollentyp: „Vokuhila, Goldketterl und Baucherl.“
Aber auch hier steckt mehr dahinter. Ostrowski: „Zuerst denkst du, er ist der volle Loser, tatsächlich kann er alles. Ein Anti-Antiheld!“
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