Michael Heltau zum 90er: Ein Zauberer der Zwischentöne

Michael Heltau zum 90er: Ein Zauberer der Zwischentöne
Der Doyen des Burgtheaters feiert heute, Mittwoch, seinen 90. Geburtstag – der Versuch einer Annäherung an einen Jahrhundertschauspieler.

"Die Jugend wäre eine schönere Zeit, wenn sie erst später im Leben käme.“ Ein Satz aus einem der großartigen Soloprogramme von Michael Heltau. Doch trifft er auf den Ausnahmekünstler überhaupt zu? Nur bedingt. Denn Michael Heltau hat sich auch mit 90 „die Kindheit in die Tasche gesteckt“, ist agil wie eh und je. Interviews oder gar Feierstunden zu seinem runden Geburtstag hat er abgelehnt. Diesen verbringt er im kleinen Kreis in seinem geliebten Italien. Wobei „kleiner Kreis“ nicht ganz stimmen mag.

Denn sie sind ja alle bei ihm, seine Götter aus der Weltliteratur, aus der Musik, aus der Kunst. Dass er von der Bühne offiziell vor fünf Jahren Abschied genommen hat, erfüllt Heltau keinesfalls mit Wehmut. „Ich empfinde keine Wehmut. Ich wurde im Leben so reich beschenkt, dass dieses Gefühl der Wehmut unfair, undankbar wäre. Und ich will nicht undankbar sein“, so der vielfach geehrte Künstler einst in einem Gespräch mit dem Autor dieser Zeilen.

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